Evangelische Stadtkirche

Bismark (Altmark)

Die Stadt Bismark befand sich seit 1370 bis 1807 unter der Lehnshoheit der Alvensleben in Kalbe. Die Patrimonialgerichtsbarkeit bestand bis 1848, das Kirchenpatronat bis 1945. Die engen Beziehungen der Alvensleben zur Stadt Bismark zeigen sich auch im Stadtwappen. Es enthält neben dem halben brandenburgischen Adler eine Rose aus dem Alvenslebenschen Wappen.

Die ältesten Teile der Kirche stammen aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, die barocke, von den Alvensleben gestiftete Ausstattung (Kanzel, Altar, Taufengel) aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Nach einem Brande von 1676, der die ganze Stadt vernichtete, ließ Gebhard XXVI. v. Alvensleben auf Kalbe und Hundisburg Turm und Kirchendach erneuern und auch die vier Glocken neu gießen.

Eine Glocke trägt die Inschrift:

wardt durch Feuersgluth ganz jämmerlich vernichtet.

Durch Alvenslebens Handt hinwieder angerichtet. Ao 1677 mens. Octobr

1903/04 erfolgte eine Restaurierung mit einer Innenausmalung von August Oetken.

Im Rechteckchor der Kirche befindet sich eine Dreifenstergruppe mit einer Farbverglasung der Herzoglich-Anhaltischen Hofglasmalerei Franz Riess, Dessau. Es zeigt in der Mitte den himmelfahrenden Christus über stilisierten Wolkenbändern, in den Fenstern daneben Moses und Johannes den Täufer. Unter dem Bildfeld des Mittelfensters steht die Inschrift

GEST : A.D : 1902.

Im Sockelfeld ist ein Weinstock dargestellt, darunter der Schriftzug

ALLEIN GOTT IN DER HÖH SEI PREIS UND DANK FÜR SEINE GNADE.

Unter dem Fenster mit dem Mosesbild befindet sich die Inschrift

GEST : V : PATRONAT : A.D : 1901

und das Alvenslebensche Wappen, unter dem anderen Fenster die Inschrift

GEST : V : FÜRST HERBERT VON BISMARK : A.D 1900

und das Wappen der Bismarck.

Literatur:

  • I.C. Bekmann: Beschreibung der Churmark Brandenburg. Berlin 1753, (II. S. 74)
  • F. Hossfeld, E. Haetge: Die Kunstdenkmäler des Kreises Stendal-Land. Burg 1933, S.27
  • Cornelia Aman: Glasmalereien des 19. Jahrhunderts. Sachsen-Anhalt. Die Kirchen. Edition Leipzig 2003, S. 74/75.