Dom von Havelberg

Busso VIII. v. Alvensleben wurde um 1455-60 als vierter Sohn von Ludolf IV. v. Alvensleben aus Kalbe/Milde und der Anna v. Bülow geboren. Er war Doktor beider Rechte und von 1487 bis 1493 Bischof von Havelberg. Busso starb sehr jung in der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober 1493 und wurde im Dom von Havelberg beigesetzt, wo sich sein Grabstein heute hinter dem Hauptaltar befindet.

Der Stein war 1882 noch verschollen und wurde dann – so Mülverstedt (1885) –

„mit argen Beschädigungen … außerhalb des Kirchenschiffes umgewendet und beiseite (!) gestellt aufgefunden. Er wird, obschon er einem der hervorragendsten Kirchenfürsten der Mark gilt, bei der Restauration des Havelberger Doms so stark beschädigt worden sein, da früher die jetzt fehlenden Theile der Umschrift vorhanden und gelesen wurden.

Man erblickt den Bischof, das Haupt mit der Insul bedeckt, unter einem spätgotisch ornamentierten Portal oder Baldachin stehend in ganzer Figur, in der Rechten den Hirtenstab, mit der Linken das Evangelienbuch an die Brust drückend. Zu seinen Füßen zeigt sich an der rechten Seite des Bischofs der Wappenschild des Stifts Havelberg (zwei gekreuzte Bischofsstäbe), an der linken Seite der Alvenslebische Schild mit dem Wappen in der heute üblichen Form (zwei volle Querbalken mit den Rosen).“

Die lateinische Umschrift in altdeutschen Minuskeln lautet:

Anno Domini M. CCCC. XCII. XII. Octobris obiit reuerendus in Christo pater et dominus Busso de Auensleue, huius ecclesie episcopus, cuius anima requiescat in pace.

 Rekonstruktionszeichnung des Grabsteins (aus Mülverstedt III , 1885)

Rekonstruktionszeichnung des Grabsteins
(aus Mülverstedt III , 1885)

Literatur

  • Joachim Conrad Stein: “Die Wittstocker Bischofschronik vom Jahre 1697“, Manuskript
  • S. W. Wohlbrück: Geschichtliche Nachrichten von dem Geschlecht von Alvensleben und dessen Gütern, Band II, Berlin 1819, S. 201-202.
  • Mülver stedt II (1882), S. 430 und III (1885), S. 583
  • G. C. Knod: Deutsche Studenten in Bologna (1289-1562), R. v. Decker´s Verlag, G. Schenck, 1899, S.12.