VII. Haus Calbe/Milde

Wie das älteste Joachimsche verdankt das jüngste Lu­dolfsche Haus seinen Namen dem alten Hauptsitz der schwarzen Linie. Bei den verschiedenen Besitzteilungen erheben oft verschiedene Linien den Anspruch auf Füh­rung des Zusatzes „auf Calbe“. Vgl. hierzu W. I 204, 253-257, 387-389, II 185-200, 202, 206, 217, 220-226, 240, 319-360, 402-420, 468-473. Zu den Gütern, welche die fünf Brüder (s. Nr. 1 jedes Ludolfschen Hauses) unter sich teilten, gehört auch die Ludolfsche Hälfte des Hau­ses Calbe. Diese fiel bei der Teilung von 1796 Karl Wil­helm 1.Ludwig Rudolf, dem jüngsten der Brüder (W. III 413-415), zu. Weitere Mitteilungen über Calbe vgl. W. I 195 ff., 318 ff., II 77 ff., 92 ff., III 116 ff., 329 ff. Das alte Stammgut befindet sich, in ein Fideikommiß ver­wandelt, noch heute im Besitze des nach ihm be­nannten Ludolfschen Hauses. Über die später erwor­benen Güter Demker, Maiwaldau, Falkenberg b. Kassel, Gr. Raden, die nicht mehr, und Schollene, das heute noch im Besitz des Hauses ist, vgl. Nr. VII 6, 9, 12, 21 und 32.

VII 1. Karl Wilhelm 1. Ludwig Rudolf (W. III 414), Sohn von Gebhard August (W. III 362ff.) und Helene Sophie Wilhelmine von Alvensleben-Eichen­barleben, geb. 22. 6. 1779 in Neugattersleben, gest. 27. 1. 1838 in Gohlis b. Leipzig, verh. 28. 11. 1801 in Leipzig mit Sophie Cäcilie Marianne Günther (geb. 16. 3. 1784 in Lobositz, gest. 29. 8. 1847 zu Gohlis, Tochter Gottfried Günthers, Schau­spielers bei der Kur­fürstlich Sächs. Hof-Schauspieler-Gesellschfaft in Dres­den und seiner Gattin Sophie, geb. Huber). Kinder dieser Ehe: VII 2 -13.

Nachdem sein Vater 12 Wochen vor seiner Geburt ge­storben war, seine Mutter sich 1782 wieder verheiratet hatte und 1784 ebenfalls verstorben war, wurde Karl Wilhelm unter der Vormundschaft des Kriminalrates Ro­daridis zu Braunschweig erzogen. Er besuchte das Päd­agogium in Halle und von 1796 bis 1799 die Universität Helmstedt. 1797 wurde er Domherr zu Halberstadt, nachdem er bereits 1792 in den Johanniterorden aufge­nommen worden war. Bei der Teilung von 1796 fielen an ihn außer den Lehngütern Calbe und Plathe eine Reihe von Zehntabgaben im Lüneburgischen Amte Fallersleben und ein Lehnsstammkapital von 32688 Talern, das auf Neugattersleben eingetragen war. Nach Beendigung sei­ner Universitätsstudien lebte er in Braunschweig; 6 Wo­chen alljährlich tat er als Domherr in Halberstadt Dienst und befand sich sonst viel auf Reisen. Von 1806 ab nahm er in Calbe seinen Aufenthalt, das er 1817 verpachtete; das Lehngut Plathe verkaufte er damals mit Zustimmung der Agnaten für 19500 Taler und kaufte das Rittergut Benkendorf mit den Dörfern Benkendorf und Dölitz am Berge für 127000 Taler. Hier wohnte er bis 1832. Den Rest seines Lebens verbrachte er auf dem von ihm ge­kauften Schloßgute zu Gohlis bei Leipzig. Rittergut Ben­kendorf verpachtete er 1831 und verkaufte es 1833 an den Professor Bethmann-Hollweg. 1837 kaufte er ein Haus in Leipzig (Ecke Petersstraße und Markt) für 91000 Taler.Schon auf der Universität Helmstedt, wo noch der spätere Pastor Hermes in Bregenstedt sein Hofmeister war, zeigte der junge Mann eine lebhafte Neigung zum flotten Leben, das er später in Braunschweig in noch erweiter­tem Maße fortführte. Er hielt sich neben wertvollen Reit- und Wagenpferden eine zahlreiche Dienerschaft, unter der weder Postillon noch Mohr fehlten. Alle Bedienste­ten mussten ein Instrument spielen können, so dass er im Bedarfsfalle auch eine stattliche Kapelle bei sich hatte. Erst der Einfluß seiner Gattin bedingte eine wirtschaftli­chere Lebensführung, die sich zunächst an der Bewirt­schaftung von Calbe und später insbesondere durch die Wirtschaftsführung in Benkendorf offenbarte. Auch die Drangsale der Befreiungskriege und der folgenden Jahre vermochten den wirtschaftlichen Aufstieg schließlich nicht zu hindern, aber noch 1816 mußte der geheimge­haltene Entschluß der Hausfrau, ihren Edelsteinschmuck in bare Münze zu verwandeln, die infolge einer Lungen­feuchte leergewordenen Ställe mit einem neuen Bestande von 81 Jütländer Kühen füllen helfen. Von dem Jahre 1815 an entwickelte sich bei ihm ein Gehörleiden; und in seinem Gefolge wandelte sich der einst so lebenslustige Sinn Wilhelms zunehmend in Strenge. Gesteigerte Kränklichkeit ließ ihn die Nähe der Stadt Leipzig aufsu­chen. Er erlag 59 Jahre alt einem Lungenschlage nach einem wandlungsreichen, aber schließlich von wirt­schaftlichem Aufstiege dauernd begleiteten Leben.

VII 2. Karl Wilhelm Ludwig 6. Rudolf (W. III 415), Sohn von VII 1, geb. 28. 1. 1803 in Braunschweig, gest. 25. 11. 1854 in Berlin, ver h. 2. 7. 1847 in Berlin mit Amalie Ka­roline Krause (geb. 5. 8. 1820 in Berlin, Tochter des Po­strats Krause; lebte als Witwe in Berlin und starb 24. 5. 1897). Kinder dieser Ehe: VII 14-17

1827-22 Pädagogium Halle, Universitäten Halle und Berlin, 1826 erstes, 1827 zweites juristisches Examen, Referendar beim Kammergericht, 1830 drittes Examen, 1831 Assessor, 1842 Kammergerichtsrat, 1849 geheimer Justizrat und vortragender Rat im Justizministerium, 1852 geheimer Justizrat.Dem als hervorragenden Juristen bewährten Manne er­öffneten sich noch glänzende Aussichten in seiner beruf­lichen Laufbahn, als ein früher plötzlicher Tod ihn abrief. Er liegt zu Demker b. Stendal beerdigt.

VII 3. Karoline Sophie Henriette Mathilde, Tochter von VII 1, geb. 28. 12. 1804 in Halberstadt, gest. 2. 5. 1853 in Gohlis b. Leipzig.

VII 4. Wilhelmine Luise Karoline, Tochter von VII 1, geb. 26. 9. 1806 in Braunschweig, gest. 27. 8. 1837 in Calbe, verh. 5. 11. 1827 in Benkendorf bei Halle mit Wil­helm Schildt, Rittergutsbesitzer auf Calbe II (gest. 19. 8. 1864 in Calbe).

VII 5. Sophie Cäcilie Marianne, Tochter von VII 1, geb. 9. 8. 1808 in Calbe, gest. 29. 3. 1813 daselbst.

VII 6. Gebhard Wilhelm 4. Udo, Sohn von VII 1, geb. 22. 9. 1810 in Calbe, gest. 26. 5. 1886 in Demker, verh. 28. 9. 1845 mit Marie Wilhelmine Wagner (geb. 25. 9. 1824 in Dölitz a. Berge, gest. 25. 8. 1901 in Tanger­hütte). Kind dieser Ehe: VII 20.

Nach dem Tode seines Vaters führte er bis zur Mündig­keit seines Bruders Oskar die Verwaltung des Lehngutes Calbe. 1852 kaufte er das Rittergut Demker b. Stendal; hier lebte er bis zu seinem Tode. Er und seine Frau ruhen auf dem Friedhof in Demker. Er war Amtsvorsteher, Kreisdeputierter und Leutnant der Landwehr. Das Ritter­gut Demker wurde 1908 von den Erben wieder verkauft.

VII 7. Ein im Jahre 1811 zu Calbe geborener und gleich darauf gestorbener Sohn von VII 1.

VII 8. Marie Cäcilie Agnes Adelheid, Tochter von VII 1, geb. 13. 3. 1813 in Calbe, gest . 20. 12. 1878 in Dresden, verh. 10. 9. 1840 in Gohlis mit Karl v. Ca­nig, Herrn auf Milstrich b. Kamenz in Sachsen (gest. 30. 7. 1860 da­selbst).

VII 9. Johann Ludwig Gebhard 32., Sohn von VII 1, geb. 7. 9. 1816 in Calbe, gest. 26. 4. 1895 in Kassel, verh. 17. 7. 1850 in Leipzig mit Amélie Annette Sellier (geb. 28. 2. 1826 in Leipzig, katholisch, später zum Pro­testantismus übergetreten, gest. 29. 7. 1897 in Kassel). Kinder dieser Ehe: VII 18, 19, 21, 26.

Gymnasium zu Halle, Studium der Philosophie in Halle. In Berlin verkehrte er viel bei Bettina v. Arnim, mit der er in regem Briefwechsel stand. Die Briefe sind zum Teil erhalten. Zur sprachlichen und musikalischen Ausbildung ging er für längere Zeit nach Paris, wo er häufig im Hause Alexanders von Humboldt zu Gaste war. Nach dem Tode seiner Mutter im Jahre 1847 übernahm er zu­nächst das Rittergut Gohlis b. Leipzig, übersiedelte aber nach dessen Verkauf 1863 nach Dresden. 1872 erwarb er das Rittergut Falkenberg mit den Vorwerken Grüner Hof und Hopfenmühle (Reg.-Bez. Kassel). Dies verwaltete er von 1876 an bis in sein hohes Alter; seine Erben ver­kauften es 1899. Er war Ehrenritter des Johanniterordens. Ein Gehörleiden, unter dem er bei seiner Liebe zur Musik besonders litt, beschattete seinen Lebensabend.

VII 10. Karl Wilhelm Ludolf 20., Sohn von VII 1, geb. 12. 4. 1819 in Benkendorf bei Halle, gest. 13. 2. 1883 in Calbe, unverheiratet.Nach Besuch des Kadettenkorps bis 1849 Leutnant im Husaren-Regiment Nr. 10. Im Jahre 1852 losten die 5 Brüder (VII 2, 6, 9, 10 und 13) über den Besitz des ihnen von ihrem Vater gemeinsam überkommenen Lehngutes Calbe; Ludolf zog das Los und ließ sich von da ab dau­ernd in Calbe nieder. Nach Erlaß des Lehensauflösungs­gesetzes stiftete er im Jahre 1879 das Familien-Fidei­kommiß Calbe. Da er selbst keine Nachkommenschaft hatte, veranlaßte er eine nochmalige Verlosung Calbes unter den von VII 1 abstammenden Agnaten. Das Los fiel auf Wilhelm (VII 6), der zugunsten seines Sohnes Wilhelm (VII 20) verzichtete. Ludolf ruht auf dem Fami­lienfriedhof in Calbe.

VII 11. Berta Amalie Wilhelmine Caroline, Tochter von VII 1, geb. 18. 7. 1820 in Benkendorf, gest. 8. 4. 1843 in Leipzig, verh. 10. 9. 1840 in Gohlis mit Adolf v. Canig, sächsischem Regierungsreferendar (gest. 18. 5. 1877 in London).

VII 12. Carl Ferdinand Otto Ludwig Udo 3., Sohn von VII 1, geb. 21. 2. 1823 in Benkendorf, gest. 6. 5. 1910 in Schollene, verh. 24. 10. 1855 in Berlin mit Agnes v. Prit­zelwitz (geb. 11. 1. 1835 in Düsseldorf, gest. 28. 4. 1911 in Schollene, Tochter des Hofmarschalls Carl v. Pritzel­witz und seiner Gattin Agnes, geb. v. Holtzen­dorff). Beide beerdigt in Schollene. Kinder dieser Ehe: VI 22-25, 27-35.

Realschule in Leipzig; 1. Oktober 1840 Königl. Ge­werbe-Institut in Charlottenburg. Studium des Maschi­nenbaus. Dem Abschluß der Studien und Dienst als Ein­jährig-Freiwilliger beim 2. Garde-Regiment zu Fuß folgte eine zusammenhängende Reise durch Süd­deutschland, Österreich, die Schweiz und Italien in den Jahren 1846/47. Nach landwirtschaftlichen Studien in Neugat­tersleben und Rosenburg, die durch die Teilnahme am badischen Feldzug 1849 unterbrochen wurden, und nach der 1851 erfolgten Verlosung des Rittergutes Calbe er­warb Udo das Rittergut Maiwaldau b. Hirschberg in Schlesien (2434 Morgen) für 110 000 Taler. Nach Durch­führung zahlreicher land- und forstwirtschaftlicher Ver­besserungen veräußerte er diesen Besitz im Oktober 1858 wieder, und in dem Bestreben, seinen in der Alt­mark angesessenen Brüdern näher zu sein, erwarb er 1860 den hauptsächlich aus Heideland, Kiefernwald, Wiesen und mäßigem Acker bestehenden Allodialbesitz Schollene (1180 ha). Auch hier gelang es ihm, den ziem­lich herab­gewirtschafteten Besitz namentlich in forstwirt­schaftli­cher Hinsicht stark zu fördern und in vielfacher Weise emporzuführen. Der landwirtschaftlich nutzbare Teil des Gutes ist seit 1877 in der Hauptsache verpachtet. 1903 erwarb Udo den früher schon zum Rittergut Schol­lene gehörenden Schollener See (196 ha). Pächterhaus und Wirtschaftshof wurden im wesentlichen neu aufge­baut, das um 1770 errichtete Schloß unter Wahrung sei­ner wertvollen spätbarocken Formen in einzelnen Teilen ver­ändert. Über die Vorgeschichte des Ortes und Gutes Schollene gab Udo 1867 „Gedenkblätter aus dem Havel­winkel“ heraus, denen 1892 eine „Übersicht der Ge­schichte und Genealogie des Geschlechtes von Alvensle­ben“ folgte. Lange Jahre gehörte er dem Familien-Kura­torium als Mitglied an und widmete sich in dieser Zeit mit besonderer Liebe und erfolgreichem Eifer der Ver­waltung und Mehrung des Vermögens der Familienstif­tung, der er schon zu seinen Lebzeiten eine Stiftung aus seinem Vermögen unter dem Namen Udo-Schollene-Stiftung anfügte, die zur Unterstützung von in der Be­rufsausbildung befindlichen jüngeren Familienmitglie­dern und zu wohltätigen Zwecken auch über den Kreis der Familie hinaus zu dienen bestimmt war. Als einen Erfolg langjähriger, persönlicher Bemühungen im Kampfe gegen die häufigen Überschwemmungen der Ha­velniederung konnte Udo in den letzten Jahren seines Alters noch den Anfang der Havelregulierungsarbeiten erleben. Eine von ihm hinterlassene, wohlgeordnete Sammlung von Ausgrabungen vorgeschichtlicher Alter­tümer legt Zeugnis für sein Interesse und seine Arbeit auf diesem Gebiete ab.Mit überragendem Verstande und klarer Willenskraft begabt, liebte er die Schönheit der Natur und die schönen Künste mit ganzer Seele. Aber ein ständiges, unbegrün­detes Gefühl des Unzufriedenseins mit den eigenen Lei­stungen beeinflusste seine Stimmung schon in der Jugend und ließ ihn auch im reifen Alter nie zu einem rechten Lebensgenuß kommen. Trotz seiner konservativen Grundeinstellung neigte er stark der christlich-sozialen Richtung des damaligen Politikers Pastor Stöcker zu; in ihr sah er das Mittel zur Abwehr der von ihm oft voraus­gesagten, acht Jahre nach seinem Tode mit der Revolu­tion von 1918 Wirklichkeit gewordenen sozialen Kata­strophe.Eine früh auftretende, zunehmende Schwerhörigkeit ver­hinderte ihn an einer ausgedehnteren öffentlichen Tä­tigkeit. Von diesem Leiden abgesehen erfreute er sich großer Rüstigkeit und geistiger Frische bis in sein hohes Alter.Seine leider nicht im Druck erschienenen Lebenserinne­rungen, die er im Jahre 1887 schrieb und dann weiter fortführte, geben ein deutliches Bild von seinem Können und Leisten und dem Reichtum seines Gemüts. Der Ernst und die altpreußische Einfachheit seines Hauswe­sens wurde besonnt und durchwärmt außer durch seine ihm eigene große Freundlichkeit ganz besonders durch die seltene Liebenswürdigkeit und Herzensgüte seiner an­mutigen Frau, der treuen Mutter seiner 13 Kinder.

VII 13. Karl Wilhelm Ludwig Oskar 2., Sohn von VII 1, geb. 18. 2. 1831 in Benkendorf, gest. 5. 2. 1903 in Dres­den, beigesetzt in Calbe, unverheiratet.Er war Landschaftsmaler; von seinen zahlreichen auf Reisen nach den Alpen und nach Italien entstandenen reizvollen Aquarellen hat er nie Blätter verkauft, sondern ganze Mappen davon hinterlassen. In seinem Dresdener Hause sammelte er antike Möbel und Geräte mit großem Kunstverständnis. Für die Erhaltung der Burgruine in Calbe stiftete er ein größeres Kapital, woran eine Tafel am Giebel des wiederhergestellten Gebäudes erinnert.

VII 14. Agnes Elisabeth Karoline, Tochter von VII 2, geb. 1. 4. 1847 in Berlin, gest. 18. 4. 1908 in Magdeburg, verh. 29. 11. 1873 in Berlin mit dem Eisenbahninspektor Max Naumann (gest. 21. 5. 1898 in Magdeburg).

VII 15. Carl Wilhelm Ludwig 9. Rudolf, Sohn von VII 2, geb. 6. 3. 1849 in Berlin, gest. 21. 6. 1862 in Ber­lin.

VII 16. Albrecht Gebhard Werner Udo 8., Sohn von VII 2, geb. 31. 5. 1850 in Berlin, gest. 21. 12. 1907 in Berlin, verh. mit Katharina Damke.Er war durch ein körperliches Leiden am Militärdienst behindert und jahrelang an den Rollstuhl gefesselt. So­lange es ihm möglich war, betätigte er sich als Steno­graph und Kaufmann.

VII 17. Friedrich Wilhelm Ludwig Busso19., Sohn von VII 2, geb. 24. 5. 1851 in Berlin, gest. 24. 7. 1893 in Berlin, verh. 11. 11. 1891 im Berliner Dom mit Berta Anna Klara Rüger (geb. 28. 10. 1857 in Berlin). Tochter dieser Ehe: VII 36.

Er war zunächst Leutnant beim 4. Garde-Regiment zu Fuß und wurde nach seiner Verabschiedung Redakteur.

VII 18. Johanna Wanda, Tochter von VII 9, geb. 30. 7. 1851 in Gohlis, gest. 10. 2. 1933 in Dresden, verh. 24. 9. 1874 in Dresden mit Georg Ernst Johannes Schnorr v.Carolsfeld, Premierleutnant im sächsischen, Feld­artillerie-Regiment Nr. 28. Sie lebte 1930 als Witwe in Dresden, Georgenstr. 3.

VII 19. Ludwig Oskar 4., Sohn von VII 9, geb. 16. 1. 1853 in Gohlis, gest. 16. 11. 1875 in Berlin.Er nahm als Leutnant beim Ulanen-Regiment Nr. 13 am Feldzuge 1870/71 teil und wurde später in das Ulanen-Regiment Nr. 1 versetzt.

VII 20. Karl Wilhelm 6. Ludwig Rudolf, Sohn von VII 6, geb. 26. 1. 1853 in Demker, gest. 22. 7. 1886 in Blan­kenburg a. H., beerdigt auf dem Familienfriedhof in Calbe, verh. 13. 8. 1879 in Hanerau in Holstein mit Anna Cornelia Wachs (geb. 9. 6. 1855 auf Hanerau, gest. 7. 1. 1934 in Calbe, Tochter von Dr. Heinrich Wachs in Hanerau i. Holst. und Frau Helene Wachs, geb. Mannhard). Kinder dieser Ehe: VII 37, 38, 41.

Erster Unterricht durch Hauslehrer (sein erster Hausleh­rer war der spätere Superintendent Müller in Calbe, Her­ausgeber der beiden Schlusshefte zum Codex diplomati­cus Alvenslebianus Bd. 4 Heft 2 und 3). Gymnasium Stendal, Ritterakademie Brandenburg, bis Obersekunda. Einjähri­gendienst bei den sächsischen Jägern Nr. 13 in Dresden. Landwirtschaftsstudium auf der Hochschule in Halle, nach mehreren Semestern praktische Tätigkeit bei seinem Onkel Gebhard in Falkenberg in Hessen; später half er seinem Vater bei der Bewirtschaftung des Rit­tergutes Demker, das er von ihm bis 1883 pachtete, um dann das ihm durch Erbfolge zugefallene Calbe zu über­nehmen. Wilhelm besaß großes Interesse für Altertümer und hat in seiner Heimat wiederholt erfolgreich Ausgra­bungen aus­geführt. Seine reichhaltigen Sammlungen, namentlich an Urnen, bildeten nach seinem Tode den Grundstock für das damals neu eingerichtete Alter­tumsmuseum in Sten­dal.

VII 21. Leo Richard 4., Sohn von VII 9, geb. 18. 11. 1855 in Gohlis, gest. 9. 8. 1945 in Pirk i. Vogtland, verh. 24. 2. 1883 in Radorf mit Margarethe Luise Therese Harck (geb. 3. 5. 1861 in Radorf, gest. 3. 11. 1924 in Plauen). Kinder dieser Ehe: VII 39, 40, 42-44,48.

Vitzthumsches Gymnasium in Dresden bis Obersekunda, 1874 Einjährig-Freiwilliger im Husaren-Regiment Nr. 14, 1876 Leutnant, 1887 Oberleutnant der Reserve bzw. Landwehr. Von 1875-76 in der Landwirtschaftslehre in Klein-Schnehen b. Göttingen, 1876-78 auf der Landwirt­schaftlichen Akademie in Hohenheim. 1883 übernahm er die Bewirtschaftung des väterlichen Gutes Falkenberg i. Hessen, 1887 diejenige der Domäne Butterfelde, Kreis Königsberg in der Neumark. 1904 kaufte er das ritter­schaftli­che Gut Groß-Raden i. Mecklenburg. Nachdem 1915 sein ältester Sohn Werner gefallen war, ver kaufte er Groß-Raden und zog zunächst nach Nöschenrode b. Wernige­rode. Er lebte 1930 in Pirk (Vogtland) bei seiner Tochter Hildegard (VII 40). ……………………………………..

VII 22. Joachim Karl Hans Alvo 2., Sohn von VII 12, geb. 18. 10. 1856 in Maiwaldau, Schlesien, gest. 27. 8. 1907 in Schollene, dort auf dem Familienfriedhof beer­digt.

Gymnasien in Brandenburg und Burg, 1878 bei den 5. Jägern in Görlitz eingetreten, 1879 zu den 6. Dragonern in Stendal versetzt, dort 1879 Leutnant,, 1884 mit dem Regiment nach Diedenhofen, 1887 zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert und in das 6. Kürassier-Regi­ment versetzt, 1890 zur Reitschule Hannover komman­diert und nach Beendigung seines Kommandos Reitlehrer und Ma­ster bei der Leitung der Reitjagden. Mit seiner Beförde­rung zum Rittmeister und Schwadronschef zum 7. Küras­sier-Regiment nach Halberstadt versetzt. Krank­heitshal­ber wurde er auf seinen Antrag 1903 mit dem Charakter als Major verabschiedet.

Er war ein hervorragender Reiteroffizier von ungewöhn­licher Gewandtheit und Begabung. Seine Lebensart war ebenso leicht und heiter wie charaktervoll und seine an­ziehende Persönlichkeit machte ihn zu einem der be­kanntesten und beliebtesten Offiziere der Armee. Seiner militärischen Laufbahn und seinem Leben setzte ein ver­hängnisvolles Nervenleiden ein frühes Ziel.

VII 23. Joachim Friedrich Udo, Sohn von VII 12, geb. 7. 12. 1857 in Maiwaldau, gest. 5. 3. 1863 in Schollene.

VII 24. Sophie Elsa Anna Franziska, Tochter von VII 12, geb. 15. 2. 1859 in Berlin, gest. 22. 10. 1859 in Sten­dal.

VII 25. Sophie Elsa Hildegard, Tochter von VII 12, geb. 19. 1. 1861 in Maiwaldau, gest. 27. 1. 1900 in Schollene, daselbst beerdigt.

Nach ihrer Ausbildung als Schwester des Johanniteror­dens widmete sie sich der Pflege der Alten und Kranken in Schollene. Als sie gelegentlich einer Epidemie zur Hilfeleistung in das Krankenhaus nach Flensburg, der Stätte ihrer Ausbildung, einberufen worden war, holte sie sich dort den Keim zu einer chronischen Nierenentzün­dung, der sie in ihrem 39. Lebensjahr nach dreijährigem Leiden erlag. Eine Anerkennung fand ihre selbstlose und gewissenhafte Lebensarbeit durch die Verleihung der Roten-Kreuz-Medaille kurz vor ihrem Tode.

VII 26. Benno Walter, Sohn von VII 9, geb. 28. 8. 1861 in Gohlis bei Leipzig, gest. 24. 9. 1907 in Charlot­ten­burg.Gymnasien in Dresden und Kassel, als Unterprimaner in das Schleswig-Holsteinsche Ulanen-Regiment Nr. 15 in Straßburg eingetreten, infolge einer Handverletzung je­doch bald wieder ausgeschieden. Abiturientenprüfung in Hersfeld, juristisches Studium in Leipzig und Berlin, Referendarprüfung in Berlin, Dr. jur. in Leipzig. Nach Dienstleistung in Homberg (Bez. Kassel), Wiesbaden, Berlin und Köpenick zum Amtsgericht in Potsdam; hier später Staatsanwalt. 1903 verabschiedet, lebte er bis zu seinem Tode in Charlottenburg. Ehrenritter des Johanni­terordens. Er unternahm ausgedehnte Reisen, z. B. nach dem Orient, und blieb unvermählt.

VII 27. Karl Gebhard Albrecht, Sohn von VII 12, geb. 17. 6. 1862 in Schollene, gest. 22. 12. 1878 in Schollene.

VII 28. Wichard, Sohn von VII 12, geb. 10. 6. 1863, gest. 14. 7. 1863 in Schollene.

VII 29. Udo, Sohn von VII 12, geb. 10. 6. 1863, gest. 21. 6. 1863 in Schollene.

VII 30. Johanna Maria, Tochter von VII 12, geb. 29. 8. 1864 in Schollene, gest. 19. 10. 1945 in Jerichow a. d. Elbe, verh. 11. 6. 1904 in Schollene mit Friedrich Wil­helm Otto Viktor v. Katte (geb. 29. 9. 1863 in Ho­henkamern bei Sandau, Kreis Jerichow II, gest. 29. 3. 1940 in Sydow, Herrn auf Sydow, Kreis Jerichow II). …………………………………

VII 31. Karl Wilhelm Otto Siegfried, Sohn von VII 12, geb. 22. 10. 1866 in Schollene, gest. 8. 4. 1877 in Schol­lene an Kehlkopfdiphtherie.

VII 32. Friedrich Gebhard 40., Sohn von VII 12, geb. 20. 11. 1867 in Schollene gest. 1. 9. 1932 in Schollene

Progymnasium in Osterburg, Klosterschule Rossleben. Nach dem Abiturientenexamen Einjährig-Freiwilliger beim Infanterie-Regiment Nr. 82 in Göttingen 1887-88. Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Göttin­gen (Corps Saxonia) und Berlin. Mai 1891 Referendar­prüfung am Kammergericht, 1891-93 am Amtsgericht in Oschersleben, dann am Landgericht in Halberstadt, 1893-95 bei der Regierung in Stade, Mai 1897 Staatsprüfung. Als Assessor beim Landratsamt in Birnbaum in Posen, in Lauban in Schlesien, in Friedeberg i. d. Neumark, in Hörde i. Westf. und bei der Regierung Köslin. 1. 6. 1904 Regierungsrat, 1.10.1904 nach Potsdam versetzt; hier bis zum Ausscheiden aus dem Dienste infolge Umgestaltung der Staatsregierung am 1. 5. 1921 tätig. Er hat im Jahre 1910 von seinem Vater das Allodium Schollene geerbt und durch Ankauf von Forstenklaven sowie Acker- und Wiesenflächen um 22,10 ha vergrößert auf nunmehr 1419 ha. Er ist bemüht, das väterliche Erbe nach neuzeit­lichen Grundsätzen zu bewirtschaften und weiter zu ent­wickeln. Am 25. 6. 1925 zerstörte ein gewaltiger Wald­brand etwa 500 ha Forstbestand des Besitzes, dessen als­baldige Neukultur er zurzeit (1930) mit Tatkraft betreibt. ……………………………………………………

VII 33. Karl Traugott Erwin, Sohn von VII 12, geb. 10. 10. 1870 in Schollene, gest. 6. 7. 1912 in Uchtspringe, beigesetzt in Schollene, verh. 6. 7. 1900 mit Ehrengard Helene v. Alvensleben aus dem Hause Redekin (XIII 55). Kinder dieser Ehe: VII 45-47, 49.

Progymnasium in Osterburg, dann Kadettenanstalten in Potsdam und Lichterfelde. Fähnrich, Leutnant und zuletzt Hauptmann im 2. Garde-Regiment zu Fuß, wird er 1907 Platzmajor in Spandau, nimmt aber 1909 wegen eines Nervenleidens seinen Abschied. Er wohnte mit seiner Familie in Lichterfelde, wo seine Witwe noch 1930 lebte. Er war ein Mann von besonderer Zuverlässigkeit, Treue und Rechtlichkeit.

VII 34. Burghard Alkmar 3. Martin Traugott, Sohn von VII 12, geb 7. 10. 1874 in Schollene, gest. 30. 8. 1946 in Wernigerode, verh. 7. 8. 1918 in Pots­dam mit Martha Leonhard (geb. 7. 2. 1885 in Berlin, Witwe des am 17. 9. 1914 gefallenen Hauptmanns Alfred No­wack, Tochter des Fabrikbesitzers Max Leonhard und seiner Frau Margarethe, geb. Kauffmann). Kinder dieser Ehe: VII 50, 51 und 54.

Dorfschule und Unterricht beim Pastor Gerner in Schol­lene, Gymnasien Stendal und Wernigerode, Abiturien­tenexamen 1894. Rechtsstudium in Göttingen, München und Berlin, 1897 Referendarexamen. Januar bis April 1898 Referendar in Gardelegen, dann verabschiedet und zum Studium der Medizin übergegangen. Medizinstudien in Freiburg und Kiel, Juli 1902 medizinisches Staatsex­amen und März 1904 Dr. med. in Freiburg i. B. 1902-04 Assistenzarzt am Städtischen Krankenhause in Kon­stanz, dann auf 6 Wochen Schiffsarzt des Norddeutschen Lloyd, 1904-05 Volontärarzt an der Universitäts-Frauen­klinik der Charité in Berlin. 1905-09 als Assistenzarzt der Universitätsklinik in Kiel von den Professoren Wert und Pfannenstiel als Frauenarzt ausgebildet. 1. 6. 1909 vom Provinzialausschuß der Provinz Sachsen durch den Lan­deshauptmann Freiherrn v. Wilmowski mit der ärztlichen Leitung der Landesfrauenklinik in Magdeburg betraut. Während des Weltkrieges als landsturmpflichtiger Arzt in verschiedenen Hilfslazaretten Magdeburgs als ordinie­render Chirurg neben seiner Tätigkeit als Direktor der Landesfrauenklinik beschäftigt.Obwohl er schon von Kindheit an sich lebhaft zu den Naturwissenschaften hingezogen fühlte, so stand dem Einschlagen einer entsprechenden Berufslaufbahn zu­nächst die Familientradition entgegen. Erst nach Ab­schluß seines juristischen Universitätsstudiums konnte er unter Billigung seines Vaters das medizinische Studium beginnen und damit nach der ihn nicht befriedigenden Beschäftigung mit der Rechtswissenschaft dem ihm ent­sprechenden Lebensberuf zustreben. Als Direktor der Landesfrauenklinik in Magdeburg fand er eine glückliche und reiche Gelegenheit zur Betätigung seiner Kunst, nicht nur als ärztlicher Berater und Operateur, sondern auch als geburtshilflicher Lehrer.

VII 35. Günther Georg, Sohn von VII 12, geb. 14. 1. 1879, gest. 27. 1. 1879 in Schollene.

VII 36. *Erna Anna Berta, Tochter von VII 17, geb. 26. 10. 1879 in Berlin, verh. I) 10. 5. 1907 in Berlin mit Paul Anton Franz Maria Grütering (geb. 6. 5. 1879 in Dinsla­ken, Kreis Ruhrort, kath., Dr. med., praktischer Arzt, wohnhaft in Charlottenburg), 1918 wieder geschie­den. II) Juni 1921 mit Alexander Mahlendorff; das Ehe­paar wohnte 1930 in Berlin-Wilmersdorf. ………………

VII 37. Oda, Tochter von VII 20, geb. 9. 6. 1881 in Demker, Kreis Stendal, gest. 22. 1. 1889 in Calbe.

VII 38. Gebhard Udo Wilhelm Heinrich Ludolf 23., Sohn von VII 20, geb. 26. 12. 1882 in Demker, gest. 15. 11. 1971 in Bad Honnef, verh. 10. 12. 1920 in Zichtau mit Christa Dorothea Augusta v.Goßler (geb. 20. 12. 1885 in Zichtau, gest. 31. 1. 1978 in Hamburg), Tochter des Landrats Conrad v. Goßler auf Zichtau und Frau Eli­sabeth, geb. Rabe v. Pappen­heim. Kinder dieser Ehe: VII 52, 53, 55.

Ritterakademie Brandenburg. Nach der Abiturientenprü­fung landwirtschaftliche Ausbildung und 1902/03 Einjäh­rig-Freiwilligen-Jahr beim 10. Husaren-Regiment in Stendal. 1903-06 Studium der Rechts- und Staatswissen­schaften in Göttingen (Corps Saxonia), München und Greifswald. 1906 Referendar, 1907 Regie­rungsreferendar in Merseburg, 1909 Dr. jur. in Greifs­wald, 1911 Regie­rungsassessor am Landratsamt in Lehe und 1913 im Mi­nisterium für Handel und Gewerbe, dann bis zum Kriegs­ausbruch beim Landratsamt in Witten­berg. Im Welt­kriege zunächst als Leutnant der Reserve beim 10. Husa­ren-Regiment in Belgien und Frankreich; durch Schrap­nellschüsse im September am Kopfe, im Okto­ber am linken Oberschenkel verwundet, 1915 Oberleut­nant der Reserve, nach erfolgter Heilung mit einem Er­satztrans­port zum Dragoner-Regiment Nr. 21 nach Li­tauen. Hier im Juni 1915 abermals durch Schrapnell­schuß am Kopf verwundet. Nach Wiederherstellung in der Landesver­waltung der besetzten Gebiete im Osten und beim Ober­befehlshaber Ost beschäftigt, zuletzt als ständiger Ver­treter des Landeshauptmanns bei der Be­zirksverwaltung in Kowno, 1917 Rittmeister der Reserve des Husaren-Regiments Nr. 10. Von Januar bis September 1919 erst beim Oberpräsidium in Königsberg und dann als Ver­walter des Landratsamts in Kolberg in Pommern; Februar 1919 zum Regierungsrat ernannt, nahm er 1919 seinen Abschied, da er nicht geneigt war, den Eid auf die neue Verfassung abzulegen. Seitdem widmet er sich der Be­wirtschaftung seines Gutes Calbe a. d. M. Er ist Eh­ren­ritter des Johanniterordens, Inhaber verschiedener Kriegsauszeichnungen, E. K. I, sowie des silbernen Ab­zeichens für dreimalige Verwundung. Der Fideikommiß­besitz Calbe (365 ha) besteht zu etwa 1/3 aus Äckern, Gärten und Park, zu etwa 2/3 aus Weiden und Wiesen. Sein Wert ist durch mehrere Kleinbahnanschlüsse, die Calbe um die Jahrhundertwende erhalten hat, und vor allem durch die im Jahre 1906 einsetzende Regulierung der Milde gesteigert worden. An der Verbesserung des Gutes und seiner Erhaltung durch schwere Zeiten hin­durch ist insbesondere auch Frau Anna v. Alvensleben, geb. Wachs, die nach dem Tode ihres Gatten Wilhelm (VII 20) von 1886 bis 1919 die Bewirtschaftung über­nahm, beteiligt gewesen.Zu Calbe gehören als Kirchenpatronat: Bismark, Heili­gendorf, Filiale Karstädt; als Kirchenkompatronate: Ober­pfarre und Diakonat Calbe a. d. M. mit Filiale Vahr­holz, Güssefeld, Bühne, Vietzen; als Schulpatronate: Güsse­feld, Bühne, Vietzen, Vahrholz, Karstädt, Heili­gendorf, Jerchel und Calbe a. d. M.

VII 39. Rudolf Gebhard Werner 23., Sohn von VII 21, geb. 28. 11. 1883 in Falkenberg, Kreis Homberg, Bezirk Kas­sel, gefallen 15. 9. 1915 bei Wasiulki (Litauen).Realgymnasium in Halle a. d. S., Landwirtschaftsunter­richt auf dem Rittergute Ehrenstein bei Altenburg S.-A., 1904 Einjährig-Freiwilliger im Husaren-Regiment Nr. 14 in Kassel. Ein Jahr Oberverwalter auf dem Rittergute Alt-Wallmoden bei Ringelheim und drei Semester Studium in Leipzig. 1907 Leutnant der Reserve im Husaren-Re­giment Nr. 14, 1913 Oberleutnant der Reserve. 1909 übernahm er das von seinem Vater erworbene Rittergut Groß-Raden bei Sternberg in Mecklenburg in Pachtver­waltung. Am Weltkriege nahm er beim 14. Husaren-Re­giment teil, zunächst im Westen, seit Frühjahr 1915 im Osten. Bei dem großen Kavallerievorstoß unter General von der Marwitz östlich Wilna im September 1915 wurde er an der Spitze seiner Husaren durch Kopfschuß getötet. Unter den Kameraden, die ihm die letzte Ruhestätte be­reiteten, befand sich auch sein Vetter Ludolf, Erxleben II (XIV 30).

VII 40. Hildegard Marie Elisabeth, Tochter von VII 21, geb. 16. 1. 1885 in Falkenberg, gest. 6. 10. 1976 in March-Hugstetten, verh. 20. 4. 1906 in Groß-Raden mit Walter v. Hüttner, Herrn auf Pirk im Vogtlande. …………………………….

VII 41. Elsa Marianne (Else-Anne), Tochter von VII 20, geb. 20. 1. 1885 in Calbe a. d. M., gest. 4. 5. 1954 in Hildesheim, verh. 19. 6. 1908 in Calbe mit Max Nüßlin, Pächter von Wostewitz auf der Insel Rügen, nahm nach Scheidung ihrer Ehe (1924) wieder den Na­men v. Alvensleben an und lebte in Göttin­gen. ………………………………………………..

VII 42. Paula Elisabeth, Tochter von VII 21, geb. 20. 4. 1886 in Falkenberg, gest. 23. 7. 1924 in Windhuk, Süd­westafrika, verh. 19. 7. 1921 mit Axel Krüger, Farmer in Südwestafrika. ………………….

VII 43. Margarete Leonie, Tochter von VII 21, geb. 16. 8. 1894 in Butterfelde, gest. 10. 12. 1977 Nieder­wiesa, verh. 12. 10. 1920 mit Paul Böhme (geb. 10. 8. 1887 in Magdeburg, gest. 27. 2. 1967 in Niederwiesa, Kauf­mann in Nöschen­rode). Das Paar wohnte 1930 in Nie­derwiesa (Bez. Chem­nitz). ……………..

VII 44. Johanna Ilse, Tochter von VII 21, geb. 2. 3. 1897 in Butterfelde, gest. 27. 11. 1972 in München, verh. I) 27. 11. 1918 in Nöschenrode mit Jo­hann Bene­dikt v. Gröling, Leutnant im Husaren-Regi­ment Nr. 6. Nach Scheidung ihrer Ehe (1927) nahm sie den Na­men v. Alvensleben wieder an und wohnte 1930 in Ber­lin, Bamberger Str. 52; II) am 4. 7. 1938 in Berlin mit Wil­helm Schneckenburger (geb. 30. 3. 1891 in Tü­bingen, gefallen 14. 10. 1944 bei Belgrad, General der Infanterie, Ritterkreuzträger) . …………………………..

VII 45. Helene Agnes Hildegard, Tochter von VII 33, geb. 9. 6. 1903 in Berlin, gest. 5. 12. 1986 in Göttingen, verh. 5. 10. 1926 in Redekin mit Fritz Adolf v. Kriegsheim-Emilienhof, Prignitz. (geb. 22. 4. 1901 in Barsikow, gest. ….) …………………..

VII 46. Joachim Anton Udo, Sohn von VII 33, geb. 20. 9. 1904 in Berlin, gef. 6. 1. 1943 bei Alexandrowski nördlich Rostow, Rußland, verh. 3. 6. 1939.in Berlin-Dahlem mit Camilla Freiin v. Chiari (geb. 31. 7. 1922 in Gießen, gest. 19. 7. 2000 in Krefeld)Besuchte das Realgymnasium in Berlin-Lichterfelde. Studierte 1930 Landwirtschaft in Freising bei München. ………………………………..

VII 47. Johanna Ehrengard Ingeborg, Tochter von VII 33, geb. 23. 3. 1906 in Genthin, gest. 1. 4. 1982 in Buch­holz in der Nordheide, verh. 30. 6. 1931 in Redekin mit Hermann Graf v.Wartensleben (geb. 25. 10. 1903 in Char­lottenburg, gest. 24. 6. 1961 in Buchholz, Rittmeister a. D.). ……………………………….

VII 48. Heinz Dietrich, Sohn von VII 21, geb. 22. 1. 1907 in Groß-Raden, gest. 11. 8. 1980 auf seiner Farm Kumkauas, Farmer) verh. ……Landwirtschaftliche Lehrzeit in Anrode i. Eichsfeld, Sülldorf und Eickhof; dann nach Südwestafrika zu sei­nem Schwager Krüger (VII 42). ………………………………

VII 49. Gebhard 45. Johann Albrecht, Sohn von VII 33, geb. 25. 4. 1907 in Spandau, gest. 2. 6. 1988 in To­stedt, verh. …Besuchte das Realgymnasium in Berlin Lichterfelde. Wurde 1930 als Landwirt ausgebildet. ………………………..

VII 50. Udo 18. Siegfried Alkmar, Sohn von VII 34, geb. 11. 11. 1919 in Magdeburg, gest. 24. 8. 1949 in Kemp­fenhausen an den Folgen einer Kriegsverwundung …………………………………….

VII 51. Wichard Alvo Ludolf Wilhelm, Sohn von VII 34, geb. 9. 8. 1921 in Magdeburg, gest. 2. 1. 1932 in Magdeburg

VII 52. Oda Anna Elisabeth, Tochter von VII 38, geb. 5. 10. 1921 in Magdeburg. verh. …………………………………

VII 53. Ludolf 28, Sohn von VII 38, geb. 6. 11. 1922 in Calbe a. d. M, gest. 3. 7. 1995 in Celle, verh. … …………………………………

VII 54. Alkmar 5. Helmuth Konstantin, Sohn von VII 34, geb. 2. 9. 1924 in Magdeburg, gest. 6. 8. 1977 in Creu­ßen, verh. 4. 6. 1947 in Magdeburg mit Margareta Zwingmann, (geb. 16. 12. 1923, lebt in Hildesheim). ……………………….

VII 55. Busso 25., Sohn von VII 38, geb. 21. 2. 1925 in Calbe, gef. 10. 5. 1944 bei Tiraspol, Leutnant ………………………………………….