XIII. Haus Redekin

Zur Geschichte Redekin vgl. W. III 438 ff. Der Besitz kam durch Ankauf durch den der weißen Linie angehörenden Friedrich August II. 1780 in Alvenslebensche Hände. Bereits 1787 ging er durch Ver­kauf auf die schwarze Linie über. Da Redekin mit Geldern erworben war, die aus dem Verkaufe eines Rogätzer Lehensanteils stammten, musste laut Kaufkontrakt vom 14. 1. 1792 das Allodium bis zum Werte von 35 000 Talern in ein Lehen zur gesamten Hand der Al­vensleben verwandelt werden. Da nun das alte Stammlehen Vienau allodifiziert und 1820 verkauft werden musste, sah das sich bildende Haus Redekin als seinen Stammsitz und dessen Erwerber als seinen besonderen Ahnherrn an.

XIII 1. Johann Friedrich 9., geb. 22. 3. 1736, gest. 25. 2. 1819, verh. I) 11.11.1760 in Magdeburg mit Adelheid Friederike Freiin v. Keyserlingk, gesch. 11. 11. 1771, II) 18. 9. 1776 in Rogätz mit Frie­derike Karoline v. Klinglin, geschiedener Döbbelin (geb. 5. 3. 1749 in Brüssel, gest. 10. 4. 1799 in Magde­burg Sie hatte in erster Ehe 1763 unter dem Namen „Anna Catharina Friderici“ den Schauspieler Carl Theo­philus Döbbelin geheiratet). Kinder dieser Ehe: XIII 2-9.

Über Johann Friedrich 9. vgl. W. III 386 ff. Im Jahre 1806 kaufte er das Rittergut Petershagen im Kreise Le­bus, das nur neun Jahre im Besitze des Familie blieb.

XIII 2. Friedrich Ludwig 1., Sohn von XIII 1 erster Ehe, geb. 15. 9. 1762, gest. 30.12. 1820, verh. 19. 2. 1803 mit Henriette Eleonore Hesse, geschiedener Gattin des Herrn v. Hake auf Klein-Machnow (geb. 18. 10. 1772 in Berlin, gest. 2. 2. 1835 in Potsdam). Kinder dieser Ehe: XIII 13-15.

Über Friedrich Ludwig vgl. W. 427 ff. Er war Königl. Preußischer Major und ruht mit seiner Gattin in einem von seinem jüngsten Sohne in Potsdam gestifteten Erb­begräbnis.

XIII 3. August 1. Friedrich Wilhelm, Sohn von XIII 1 und seiner zweiten Gemahlin, geb. 9. 3. 1775 in Vienau, gest. 1. 5. 1819 in Stolp i. Pommern, am 11. 5. 1787 von König Friedrich Wilhelm II. von Preußen legitimiert und in den Briefadel aufgenommen, verh. 10. 9. 1797 in Schönermark mit Charlotte Josepha Wilhelmine Grä­fin v. Schlippenbach (gest. 14. 2. 1831 in Leipzig)*. Kinder dieser Ehe: XIII 10-12, 16, 17.(Vgl. W. III 429 ff.)

Er war Major im 5. Husaren-Regi­ment. 1810 erwarb er nur zu vorübergehendem Besitz das Allodialrittergut Falkenberg bei Berlin.

XIII 4. Eleonore Sophie Johanne Friederike, Tochter von XIII 1 aus zweiter Ehe, geb. 5. 5. 1777 in Rogätz, gest. 30. 11. 1800 in Magdeburg.

XIII 5. Eine am 23. 2. 1778 in Rogätz totgeborene Tochter aus zweiter Ehe von XIII 1.

XIII 6. Gebhard Heinrich Ludwig, Sohn von XIII 1, aus zweiter Ehe, geb. 23. 7. 1780 in Rogätz, gest. 1. 5. 1781 in Magdeburg.

XIII 7. Ferdinand 1. Friedrich Karl Wilhelm Lud­wig, Sohn von XIII 1 aus zweiter Ehe, geb. 14. 3. 1782 in Magdeburg, gest. 7. 2. 1862 in Dresden, verh. mit Frie­derike Charlotte Karoline Luise v. Stedern, verw. v. Krosigk (geb. 15. 8. 1785 in Halberstadt, gest. 12. 11. 1847 in Ballenstedt als letzte ihres Stammes). Kinder dieser Ehe: XIII 19, 21, 22, 24, 25, 30.

Über Ferdinand vgl. W. III 431 ff. Hierzu ist ergänzend zu bemerken, dass er in Anhalt-Bernburgischen Diensten später zum Hofstallmeister ernannt wurde, als solcher 1848 den erbetenen Abschied erhielt und nach Dresden verzog. Trotz seines hohen Alters erwarb sich der kör­perlich gewandte, hervorragend schöne hochgewachse­nen Mann am sächsischen Hofe den Ruf eines guten Reiters und ausgezeichneten Schützen. Am 28. 11. 1856 wurde er Senior der schwarzen Linie, und zwei Jahre später folgte er seinem Lehnsvetter, dem Geheimen Stastsminister Grafen Albrecht, gemeinsam mit seinem Bruder Eduard (XIII 9) in dem Besitze der Lehnsgüter Erxleben II und Uhrsleben, doch ließ er sich durch eine Leibrente abfinden. Ein Gehirnschlag setzte schließlich seinem Leben ein Ziel.

XIII 8. Bernhardine Luise Emilie Henriette, Tochter von XIII 1 aus zweiter Ehe, geb. 24. 12. 1784 in Magde­burg, gest. 14. 8. 1843 in Torgau, verh. 28. 7. 1820 in Redekin mit Friedrich Wilhelm Karl Ludwig Frei­herrn v. Ripperda, Major im 4. Infanterie-Regiment, später Oberstleutnant a. D. (gest. 23.10. 1852 in Torgau).

XIII 9. Ferdinand Gebhard Karl Eduard , Sohn von XIII 1 aus zweiter Ehe, geb. 1. 8. 1787 in Magdeburg, gest. 5. 7. 1876 in Redekin, verh. I) 8. 12. 1808 in Rede­kin mit Amalie Christine Luise Eleonore v. Stedern (gest. 18. 11. 1816 in Redekin, jüngste Tochter des Dom­herrn v. Stedern auf Emersleben und der Amalie Schulte v. d. Lühe), II) 27. 9. 1818 in Destedt b. Braunschweig mit Dorothee Margarete Sidonie v. Veltheim (geb. 27. 9. 1801 in Destedt, gest. 8. 10. 1879 in Redekin, Tochter des Herzogl. Braunschweigischen Kammerherrn und Schatzrates v. Veltheim aus Destedt und der Adel­heid Gräfin v. Veltheim aus dem Hause Harbke). Kinder erster Ehe: XIII 18, 20, 23, 26, 27, zweiter Ehe XIII 28, 29, 34, 36, 39.

Eduard ist als Vater von XIII 23 auch der Stammvater der Häuser Erxleben II und Ostrometzko geworden. Wir be­sitzen von ihm schriftliche Erinnerungen aus seinem vielbewegten Leben, die auch des allgemeingeschichtli­chen Interesses nicht entbehren. An bemerkenswerten Situationen seines Lebens seien etwa die folgenden hier kurz hervorgehoben. In anmutiger Weise weiß er die Be­gebenheit seiner ersten Vorstellung vor König Friedrich Wilhelm III. und der Prinzessin Auguste von Preußen anläßlich ihres Aufenthaltes in Magdeburg im Jahre 1797 zu schildern. Seine Darstellung des Anfangs seiner Lauf­bahn als Page und Standartenjunker im Leib-Karabinier-Regiment und seines Garnisonlebens in Havelberg leiten die Schilderung der Kriegsbegebenheiten der Jahre 1806/07 ein, die insbesondere mit dem lebensvollen Bilde des Unglückstages von Auerstedt zu den besten zeitgenössischen Erinnerungen jener Periode zählt. Nach des Kapitulation von Prenzlau verfolgen wir den jungen und lebenslustigen Junker durch die Wirrnisse der Über­gangsjahre der Napoleonischen Zeit, aus denen sich seine Erinnerungen vom Einzug der königlichen Familie in Berlin Ende 1809 als besonders markant abhebt. Von den geistigen Wandlungen der Stein-Hardenbergischen Re­form unberührt, entwickelt er sich zum typischen adligen Landherrn und Jäger, dem wir z. B. eine ausgezeichnete Schilderung einer Parforcejagd beim Herzog von Anhalt-Dessau verdanken. Bei der Erhebung des Jahres 1813 fand er neben anderen hervorragenden Leistungen wie­derholt Gelegenheit, sich im Kampf mit der Waffe als schneidiger Reiteroffizier auszuzeichnen. Das einge­brachte Vermögen seiner Gattin gestattete ihm, in drang­voller Zeit das schwergefährdete väterliche Gut Redekin der Familie zu erhalten. Neben seiner Tätigkeit als Landwirt widmete er sich auch den ständischen Ge­schäften seiner engeren Heimat. 1819 erhielt er die Kammerherrnwürde, 1828 wurde er zum 1. Kreis- und Lantags-Deputierten erwählt und verwaltete mehrfach das Landratsamt. 1837 wurde er Direktor der Kreisschul­dentilgungs-Kommission. 1848 gelang es seinem festen Auftreten als Landrat, in seinem Kreise die Ordnung auf­rechtzuerhalten. 1858 trat er mit seinem Bruder Ferdi­nand die Lehensnachfolge in Erxleben an. Im Einver­nehmen mit seinem Eduard nachfolgenden Sohne Udo 2. verwandelte er die Güter Erxleben II und Uhrsleben in ein Fideikommiß (landesherrliche Bestätigung vom 21. 11. 1868). 1863 wurde er Erbtruchseß des Fürstentums Halberstadt, 1868 erhielt er das Prädikat Exzellenz. Er war sein langes Leben hindurch ein hervorragender Schütze; auch bewahrte er sich bis in die letzten Jahre eine große geistige Frische, die es ihm ermöglichte, bis zu seinem Ende mit lebhafter Teilnahme allen öffentli­chen Ereignissen und Wandlungen der Zeit zu folgen. Mit gutem Rechte konnte König Wilhelm I. beim Tode Eduards ihn in einem eigenhändigen Schreiben an seinen Sohn als einen wahren Patrioten feiern. Er hinterließ eine sehr lebendig geschriebene Lebensbeschreibung (Abschrift in Falkenberg, Dorfstr. 11a vorhanden).

XIII 10. Eduard*, Sohn von XIII 3, geb. 10. 9. 1798 in Schönermark, gest. 11. 5. 1800 in Berlin.

XIII 11. Ludwig Friedrich Wilhelm Karl Gustav*, Sohn von XIII 3, geb. 3. 5. 1800 in Berlin, gest. 3. 8. 1868 in Wien, verh. I) 1828 mit Florentine Franziska Herzog genannt Kanne (geb. 16.11. 1807 in Leipzig, gest. 22. 9. 1833 daselbst), II) 6. 3. 1834 mit Elvira Böhn (geb. 24. 2. 1818 in Leipzig, gest. 16. 8. 1853 in Helmstedt, III) 2.12. 1853 in Helmstedt mit Emma Greiffeld (geb. 5. 4. 1831 in Leipzig, gest. 10. 9. 1909 in Woltersdorf). Kinder erster Ehe: XIII 31-33, zweiter Ehe: XIII 35, 37, 40, 41, 46, dritter Ehe: XIII 48.

Er war preußischer Leutnant a. D. und als Schriftsteller und Übersetzer französischer Werke seinerzeit nicht un­bekannt. (Künstlername: Gustav Sellen) Seinen Aufenthalt hat er häufig gewechselt. ………………………..

XIII 12. Emilie, Tochter von XIII 3, geb. 1. 4. 1802, gest. 21. 4. 1802 in Ballenstedt.

XIII 13. Laurette Emma, Tochter von XIII 2, geb. 7. 9. 1803 in Tottenham b. London, gest. 1. 3. 1875 in Be­lair b. Vevey (Schweiz), verh. 22. 6. 1821 in Potsdam mit Eduard Johann Christian Grafen v. Waldersee, späteren Oberst a. D. (gest. 18. 2. 1867 in Potsdam).

XIII 14. Alfred 1. Leopold, Sohn von XIII 2, geb. 23. 3. 1805 in Berlin, gest. 28. 3. 1874 in Potsdam, verh. 18. 5. 1835 in Potsdam mit Marianne Luise Hilde­brandt (geb. 2. 8. 1813 in Potsdam, gest. 3. 6. 1881 daselbst, Tochter des Kaufmanns Hildebrandt in Pots­dam). Kinder dieser Ehe: XIII 38, 42, 45.

Er trat April 1822 in das 1. Garde-Regiment in Potsdam ein, in dem er bis zum Hauptmann aufrückte. Als er 1846 in das 15. Infanterie-Regiment versetzt werden sollte, nahm er seinen Abschied, um in Potsdam wohnen blei­ben zu können. 1855 wurde er zum Major ernannt.

XIII 15. John Charles Phénomène, Sohn von XIII 2, geb. in Berlin 17. 3. 1807, gest. 16. 4. 1877 in Potsdam, verh. 23. 10. 1840 in Potsdam mit Elisabeth Amalie v. Bassewitz (geb. 6. 8. 1818 in Potsdam, gest. 11.12. 1890 daselbst, Tochter des Wirkl. Geheimrats und Oberpräsi­denten der Provinz Brandenburg v. Bassewitz und der Adelheid v. Gerlach). Kinder dieser Ehe: XIII 43, 44, 47.

Nach Besuch des Französischen Gymnasiums in Berlin und des Gymnasiums in Neuruppin 1824 Avantageur im 1. Garde-Regiment zu Fuß, 1827 Hauptmann, 1854 Ma­jor im 1. Garde-Landwehr-Regiment, 1857 Bataillons­kommandeur im 2. Garde-Regiment zu Fuß, 1859 Oberstleutnant und Kommandant von Frankfurt a. M., 1862 Oberst und Kommandeur des Infanterie-Regiments Nr. 15. Im Feldzuge 1864 zeichnet er sich an der Spitze seines Regiments im Kampfe bei Missunde und beim Übergang nach der Insel Alsen aus. Ordensauszeichnun­gen lohnten seine Leistung in diesem Feldzuge, und als er kurz darauf aus Gesundheitsrücksichten seinen Ab­schied erbitten musste, wurde ihm dieser unter Verlei­hung des Charakters als Generalmajor bewilligt. Den Rest seines Lebens verbrachte er in Potsdam, unternahm aber vielfa­che Reisen. Er widmete sich mit Liebe den Angelegen­heiten seines Geschlechts. Schwer traf ihn der Heldentod seines Sohnes 1866 und der Verlust seines letzten Kin­des, seiner Tochter Henriette, 1870. Zum An­denken die­ser beiden Kinder schuf er die Adolf-Etta-Stiftung. Er war eine höchst charaktervolle, vielseitige, energische Persönlich­keit; besonders in seiner Frankfur­ter Zeit hatte er Gele­genheit, auf diesem schwierigen Posten durch die Art seines Auftretens für die Sache Preußens gegenüber dem österreichischen Einflusse zu werben; er erwarb sich die dankbare und lange nachwir­kende Anerkennung der Bürgerschaft Frankfurts für sein Wirken. Seine letzte Ruhe fand er in dem elterlichen Erbbegräbnis in Potsdam.

XIII 16. Fanny Christiane Antoinette, Tochter von XIII 3, geb. 4. 10. 1807 in Berlin, gest. 9. 6. 1862 zu Oletzko in Masuren, verh.. 10. 9. 1837 in Berlin mit Christian Fried­rich Eduard Wettberg.

XIII 17. Berta, Tochter von XIII 3, geb.12- und gest. 20. 8. 1809 in Schönermark.

XIII 18. Werner Friedrich Eduard, Sohn von XIII 9 aus erster Ehe, geb. 21. 3. 1810 in Berlin, gest. 12. 9. 1813 in Berlin.

XIII 19. Rosine Friederike, Tochter von XIII 7, geb. 6. und gest. 8. 9. 1810 in Zeesen.

XIII 20. Agnes Wilhelmine Luise, Tochter von XIII 9 aus erster Ehe, geb. 5. 5. 1811 in Redekin, gest. 27. 1. 1894 in Stendal, verh. 18. 10. 1832 in Redekin mit Anton Fried­rich Eschwin v. Krosigk, späterem Her­zogl. Anhalt-Bern­burgischen Oberforstmeister und Kammerherrn (gest. 17. 2. 1844 in Ballenstedt). Sie ist zu Ballenstedt beerdigt.

XIII 21. Emma Alwine Julia Johanna, Tochter von XIII 7, geb. 18.10. 1811 in Zeesen, gest. 9.12. 1883 in Bres­lau, verh. I) 28. 9. 1834 mit Ludwig August, Freiherrn und späteren Grafen von der Asseburg-Falkenstein, 19. 11. 1835 geschieden, II) 26. 6. 1845 mit Ferdinand Andreas Gebhard Heinrich Trützschler v. Fal­kenstein, preußischem Oberst z. D. (gest. 17. 8. 1866 in Breslau).

XIII 22. Bianka Wilhelmine Philippine, Tochter von XIII 7, geb. 9. 8. 1813 in Berlin, gest. 21. 11. 1854 in Brieg.

XIII 23. Udo 2 Gebhard Ferdinand, Sohn von XIII 9 aus erster Ehe, geb. 14. 3. 1814 in Berlin, ist der Be­gründer des Hause Erxleben II, vgl. daher XIV 1.

XIII 24. Mathilde, Tochter von XIII 7, geb. 6. 3. 1815 in Zeesen, vermählt 29. 4. 1854 in Dresden mit Philipp v. Duhn; sie starb am 20. 1. 1858 in Bal­lenstedt.

XIII 25. Otto, Sohn von XIII 7, geb. 6. 3. 1815 und gest. 4. 2. 1816 in Zeesen.

XIII. 26. Mathilde Emilie Karoline, Tochter von XIII 9 aus erster Ehe, geb. 30. 9. 1815 in Redekin, gest. 25. 7. 1841 in Harzgerode, verh. 30. 9. 1838 in Redekin mit Friedrich Wilhelm v. Roeder, später Herzogl. An­halti­schem Forstrat (gest. 30. 11. 1869 in Harzgerode).

XIII 27. Alfred Friedrich Werner Eduard Alexander, Sohn von XIII 9 aus erster Ehe, geb. 11. 11. 1816 und gest. 6. 10. 1817 in Redekin. Seine Geburt kostete seiner Mutter das Leben.

XIII 28. Luise Adelheid Friederike Emilie Marianne, Tochter von XIII 9 aus zweiter Ehe, geb. 10. 1. 1820 in Braunschweig, gest. 11. 1. 1873 in Berlin. Sie war Eh­renstiftsdame des Klosters Marienfließ und pflegte 1864 in Schleswig die Verwundeten.

XIII 29. Johann Friedrich 11. Eduard, Sohn von XIII 9 aus zweiter Ehe, geb.15. 3. 1823 in Redekin, gest. 22. 7. 1886 in Wildungen, beerdigt in Redekin, verh. 28. 2. 1852 in Kunersdorf b. Wriezen a. d. O. mit Henriette Ma­rie Jenny Gräfin v. Itzenplitz (Tochter des späte­ren Han­delsministers Grafen Itzenplitz, gest. 27. 1. 1912 in Frankfurt a. d. O.). Die Ehe war kinderlos.

Friedrich war zuerst Leutnant im 1. Garde-Regiment zu Fuß, später im 14. Infanterie-Regiment und zuletzt Adju­tant der 13. Infanterie-Brigade in Magdeburg. Als Haupt­mann nahm er nach seiner Verheiratung seinen Abschied. Von 1857-66 besaß er das Rittergut Zoblitz b. Rothen­burg in der Oberlausitz. Er verkaufte es wieder, um das väterliche Redekin zu übernehmen, das er später an sei­nen Bruder Anton abtrat. Bis zu seinem Tode lebte er dann im Auslande. In den Feldzügen von 1864 und 1866 erwarb er sich als Delegierter des Johanniterordens Ver­dienste um die Krankenpflege. Nach seinem Tode lebte seine Witwe in Frankfurt a. d. O.; sie ist in Friedersdorf b. Seelow beerdigt.

XIII 30. Friedrich 12. Ludwig Ferdinand, Sohn von XIII 7. geb. 17. 8. 1827 in Ballenstedt, gest. 10. 4. 1862 in Dres­den.

XIII 31. Karl* Ludwig August, Sohn von XIII 11 erster Ehe, geb. 2. 4. 1829 in Leipzig, gest. 12. 3. 1857 da­selbst.

XIII 32. August* Cäsar Wilhelm Ferdinand, Sohn von XIII 11, geb. 29. 4. 1831 in Leipzig, gest. 12. 2. 1834 in Swinemünde.

XIII 33. Dorothea Fanny Wilhelmine Florentine, Tochter von XIII 11, geb. 10. 3. 1832 in Leipzig, gest. 1. 1. 1833 daselbst.

XIII 34. Emilie Dorette, Tochter von XIII 9 aus zwei­ter Ehe, geb. 8. 6. 1833 in Redekin, gest. 16. 6. 1880 in Hannover.

XIII 35. Karl Georg Dietrich Ludwig Franz Oskar*, Sohn von XIII 11, geb. 5. 4. 1835 in Nürnberg, gest. 27. 1. 1840 in Leipzig.

XIII 36. Wilhelm 5., Sohn von XIII 9 aus zweiter Ehe, geb. 20. 9. 1835 in Redekin, gest. 25. 4. 1857 in Quedlinburg.Er war Leutnant im 7. Kürassier-Regiment und starb in­folge eines Unglücksfalls.

XIII 37. Udo 6. Louis August*, Sohn von XIII 11 aus zweiter Ehe, geb. 2. 6. 1836 in Leipzig, gest. 3. 12. 1914 in Wien, verh. 28. 1. 1868 in Wien mit Marianne Polin, (geb. 16. 1. 1846 in Wien, gest. 2. 12. 1936 in Celle, kath.). Kinder dieser Ehe: XIII 49, 50, 52.

Er war zuletzt österreichischer Oberpostkontrolleur. Die Witwe lebte 1930 in Wien. ……………………………………….

XIII 38. Alfred 2. („Api“) Wilhelm Werner, Sohn von XIII 14, geb. 9. 10. 1837 in Potsdam, gest. 7. 4. 1909 in Homburg v. d. Höhe, verh. 4. 8. 1885 mit Klara Augu­ste Amalie Karo­line Agnes Gräfin v. der Groeben (geb. 11. 11. 1852 in Ponarien, gest. 17. 12. 1916 in Bal­lenstedt, Tochter des Grafen Artur v. der Groeben, Majo­ratsherr auf Ponarien in Ostpreußen, und der Auguste Freiin v. Dörnberg). Sie war damals Hofdame der ver­witweten Fürstin Elisabeth zur Lippe. Die Ehe war kinderlos.

Gymnasialbesuch in Potsdam, 1856 Sekondeleutnant, 1863 Premierleutnant im Regiment der Gardedukorps, 1866 nach Teilnahme am Feldzuge Rittmeister und Kompa­gniechef. Den Krieg 1870/71 machte er als Führer der Leibkompagnie mit, 1874 Major. Aus Gesundheits­rück­sichten nahm er 1875 seinen Abschied. Nach seiner Ver­heiratung erwarb er ein Haus in Ballenstedt, wo er bis zu seinem Tode lebte. Er ist in Redekin beerdigt.Neben den anderen guten Charaktereigenschaften Al­freds, unter denen Offenheit, Humor und Herzensgüte obenan stehen, besaß er hervorragenden Familiensinn, der sich in der Mitbegründung der Familientage, vor al­lem in seinen letztwilligen Verfügungen zugunsten des Fideikommisses Redekin offenbarte.

XIII 39. Anton 1. Wichard, Sohn von XIII 9 aus zwei­ter Ehe, geb. 31. 12. 1837 in Redekin, gest. 13. 5. 1902 da­selbst, verh. 27. 9. 1869 in Hannover mit Helene Floren­tine Agnes Mathilde Antonie Franziska v. Schwartzkop­pen (geb. 1. 11. 1846 in Saarlouis, Tochter des Komman­dierenden Generals Emil v. Schwartzkoppen und der Luise v. Ditfurth). Kinder dieser Ehe: XIII 51, 53-60.

Anton schlug zunächst die Forstlaufbahn ein und genoß seine Ausbildung in Altenplathow und Planken b. Neu­haldensleben, 1861/62 besuchte er die Forstakademie Neustadt-Eberswalde. Aus wirtschaftlichen Gründen verließ er den Forstdienst und trat in den österreichischen Heeresdienst. Bei Ausbruch des Krieges 1866 nahm er als Offizier seinen Abschied, um nicht gegen Preußen zu kämpfen, und trat als Unteroffizier beim 6. preußischen Dragoner-Regiment ein, in dem er bereits in der Mainar­mee am Feldzuge teilnahm. 1867 zum Offizier befördert, führte er 1870/71 eine Ersatzschwadron, nahm 1876 als Premierleutnant seinen Abschied, widmete sich von da an der Bewirtschaftung Redekins und erhielt später die Kammerherrnwürde.

XIII 40. Max Otto Robert Eduard*, Sohn von XIII 11, geb. 4. 4. 1838 in Leipzig, gest. 10. 5. 1841 daselbst.

XIII 41. Liddy Luise Pauline, Tochter von XIII 11, geb. 20. 3. 1840 in Leipzig, gest. 12. 7. 1879, verh. 21. 10. 1860 in Leipzig mit dem dortigen Kaufmann Franz Heinritz.

XIII 42. Helene Johanna Elise Armgard, Tochter von XIII 14, geb. 23. 4. 1840 in Potsdam, gest. 25.11. 1909 in Blankenburg i. Thür., verh. 28. 1. 1858 in Potsdam mit Hermann Karl Magnus Emil v. Quillfeldt, Pre­mierleut­nant im Garde-Husaren-Regiment (gest. 23. 7. 1890 als Major a. D. in Potsdam).

XIII 43. Udo Louis Friedrich, Sohn von XIII 15, geb. 15. 7. 1841 in Potsdam, gest. 5.12. 1851 daselbst.

XIII 44. Luise Karoline Adelheid Henriette, Tochter von XIII 15,, geb. 29.12. 1842 in Potsdam, gest. 6. 5. 1870 in Wiesbaden, verh. 6. 5. 1868 in Parsow mit Bo­gislaw Friedrich Wilhelm v. Gerlach, Herrn auf Parsow (gest. 1. 11. 1874 in Parsow).

XIII 45. Margarete Maria Anna Henriette, Tochter von XIII 14, geb. 18. 7. 1844 in Potsdam, gest. 1916 in Blan­kenburg i. Thür., verh. 29. 11. 1862 in Potsdam mit Gu­stav Oskar Karl Freiherrn v. Wrangel, Premier­leutnant im Garde-Husaren-Regiment, späteren Oberst.

XII 46. Alfred Arnim Friedrich Louis*, Sohn von XIII 11, geb. 23. 4. 1845 in Wien, gest. 3. 9. 1850 in Wien-Mödling.

XIII 47. Adolf 2. Friedrich Heinrich Leorama, Sohn von XIII 15, geb. 14. 1. 1846 in Spandau, gefallen 3. 7. 1866 bei Königgrätz, beerdigt im Erbbegräbnis in Pots­dam.Schulbesuch auf dem Gymnasium in Polnisch-Lissa, auf dem Friedrichs-Gymnasium in Berlin, in der Stoyschen Erziehungsanstalt in Jena und in Neuchâtel. 1863 Avan­tageur im 1. Garde-Regiment zu Fuß, 1865 Sekondeleut­nant. Er nahm 1866 an den Gefechten von Soor und Kö­niginhof teil; in der Schlacht bei Königgrätz ereilte ihn nach der Eroberung feindlicher Geschütze bei Chlum beim Vorgehen gegen das Lipaer Gehölz die feindliche Kugel. Er wurde zunächst an der Kirche von Oberchlum beerdigt und erst später nach Potsdam übergeführt, wo ihm das Offizierskorps des 1. Garde-Regiments ein Denkmal setzte.

XIII 48. Fanny Marie Désirée Galeazza, Tochter von XIII 11, geb. 5. 1. 1855 in Leipzig, gest. 15. 1. 1915 in Braunschweig, verh. 26. 8. 1876 in Leipzig mit Otto Hattendorf (gest. 10. 6. 1892 in Braunschweig, früher Brauereidirektor in Bad Elster).

XIII 49. Udo 11. Ludwig Ernst, Sohn von XIII 37, alt-kath., geb. 21. 10. 1868 in Wien, gest. 1945, verh. 24. 5. 1898 in Boppard a Rhein mit Anna Franziska Josefine Elisabeth Mallmann (geb. 4. 11. 1872 in Bop­pard). Kinder dieser Ehe: XIII 61 und 62.Udo war 1930 Kontrolleur der Österreich-Ungarischen Bank. Er war Leutnant der Reserve im Tiroler Landes­schützen-Re­giment in Bozen. Die Familie wohnte in Wien. ……………………………………

XIII 50. Marianne, Tochter von XIII 37, geb. 8. 1. und gest. 19. 1. 1870 in Wien.

XIII 51. Anton Wichard, Sohn von XIII 39, geb. 1. 9. 1870 in Flensburg, gest. 18. 10. 1875 in Schmiedeberg, Prov. Sachsen.

XIII 52. Marianne Valerie, kath., Tochter von XIII 37, geb. 8. 1. 1872 in Wien, verh. 3. 10. 1905 in Wien mit Albert Adam (Dr. med. Sanitätsrat, kath.). Das Paar wohnte 1930 in Celle i. Niedersachsen …….

XIII 53. Dorette Karoline Christiane, Tochter von XIII 38, geb. 10. 6. 1872 in Schmiedeberg, Prov. Sachsen, verh. 16. 3. 1901 in Redekin mit Ludolf Jonkheer van Be­vervoorden tôt Oldemeule, Dr. jur., geb. 15. 1. 1871 in Amsterdam, gest. 8. 9. 1931 in Hannover, Eh­renritter des Jo­hanniterordens, Bankier. Das Paar wohnt in Amsterdam. ………………………….

XIII 54. Elisabeth Agnes Luise, Tochter von XIII 39, Zwillingsschwester von XIII 53, geb. 10. 6. 1872 in Schmiedeberg, Prov. Sachsen, gest. 8. 9. 1957 in Celle, verh. 27. 9. 1898 in Rede­kin mit Karl v. Engel, (geb. 26. 11. 1866 in Breesen, gest. 17. 5. 1921 in Wam­ckow, Rittergutsbesitzer auf Wamckow in Mecklenburg, Rittmeister a.D., Rechtsritter des Johan­niterordens). Sie wohnte seit 1922 verwitwet in Wamckow. ……………

XIII 55. Ehrengard Helene, Tochter von XIII 39, geb. 15. 7. 1875 in Schmiedeberg, Prov. Sachsen, gest. 21. 11. 1946 in Destedt, verh. 26. 5. 1900 in Redekin mit dem Hauptmann a.D. Traugott Karl Erwin v. Alvens­leben aus dem Hause Calbe a. d. M. (VII 33). Sie wohnte, seit 6. 6. 1912 verwitwet, 1930 in Berlin-Lich­terfelde. …………………………………

XII 56. Dorette Luise, Tochter von XIII 39, geb. 12. 11. 1877 und gest. 14. 6. 1879 in Redekin.

XIII 57. Margarete Emilie, Tochter von XIII 39, geb. 8. 4. 1880 in Redekin, gest. 22. 5. 1968 in Wahlstedt, Holstein, verh. I) 1. 3. 1913 in Redekin mit Werner v. Schrötter , geb. 23. 8. 1880 in Berleburg, gest. 21. 10. 1946 in Sebnitz, Sachsen, Oberleutnant zur See a.D., später Direktor der Leipziger Luftschiffhafen und Flug­platz AG, geschieden 1925, II) Juni 1928 in Redekin mit dem Kaufmann Max Mischnick in Dresden. Das Ehepaar lebte 1930 in Dresden. ……………….. Kinder der ersten Ehe …

XIII 58. Ottonie Luise Sophie, Tochter von XIII 39, geb. 6. 2. 1882 in Redekin, gest.8.6.1960 in Destedt,, verh. 15. 2. 1918 in Redekin mit Fritz v. Veltheim, geb. 5. 9. 1881 in Destedt, gest. 17. 11. 1955 in Destedt, Regierungsassessor und Herrn auf De­stedt und Kremlingen, Brauschweigischem Jägermeister und Oberleutnant der Reserve a.D. im Kürassier-Regi­ment Nr. 2. Das Ehepaar wohnte 1930 in Destedt. ……..

XIII 59. Ehrengard Hildegard Ernestine, Tochter von XIII 39, geb. 24. 2. 1887 in Redekin, gest. 8. 9. 1939 in Genthin, verh. I) 23. 8. 1912 in Redekin mit Josias v. Veltheim, geb. 20. 11.1879 in Schönfließ, Hauptmann im Garde-Jäger-Bataillon, gefallen bei Prilep in Mazedo­nien 1. 12. 1916, II) 10. 7. 1918 in Berlin mit Werner v. Veltheim, geb. 2. 8. 1877 in Schönfließ, gest. 6. 8. 1939 in Silkerode, Harz, Bruder des Josias, preußischem Regierungsreferendar a.D. Das Paar wohnte 1930 in Stolpe bei Berlin.

XIII 60. Udo 14. Hans-Ludolf, Sohn von XIII 39, geb. 26. 12. 1889 in Redekin, gest. 3. 4 .1963 in Braun­schweig, verh. 5. 2. 1921 mit Margarete verw. v. Wietersheim, geb. v. Enckevort aus dem Hause Sassen­burg (geb. 27. 12. 1889 in Sassenburg, gest. 2. 3. 1979 in Destedt, Tochter des Ritt­meisters a.D. v. Encke­vort und dessen Gemahlin geb. v. Klitzing). Kinder dieser Ehe: XIII 63-65.

Gymnasium in Goslar. Nach dem Abiturientenexamen Fahnenjunker beim 1. Garde-Regiment zu Fuß, 1909 Leutnant. Im Weltkriege 29. 8. 1914 schwer verwundet, nach Wiederherstellung Garnisondienst als Adjutant der Unteroffizierschule in Potsdam; Anfang 1916 wieder im Felde und seit September 1916 Führer der Leibkompa­gnie des 1. Garde-Regiments. Für seine Teilnahme an den schweren Kämpfen des Regiments erhielt er u.a. das E. K. I und das Hohenzollernsche Verdienstkreuz mit Schwertern 3. Klasse. Oktober 1917 bis Kriegsende Or­donnanzoffizier beim Stabe des Prinzen Eitel Friedrich von Preußen. 1915 Oberleutnant, 1918 Hauptmann. Er war der letzte Adjutant der preußischen 1. Garde-Infante­rie-Division. Ehrenritter des Johanniterordens. Nach sei­ner Volljährigkeit übernahm er Redekin und nach Ablauf der Pachtzeit die Selbstbewirtschaftung. Die in Potsdam geknüpften Beziehungen zum Königshause pflegte er auch nach seiner Übersiedlung nach Redekin………………………………

XIII 61. Elise Josefine Marianne, Tochter von XIII 49, geb. 7. 3. 1899 in Wien, ev. ……………………………

XIII 62. Bodo*3. Max Udo, Sohn von XIII 49, geb. 19. 10. 1903 in Wien, gest. 16. 1. 1954 in Wien, ev.. ………………

XIII 63. Gisela Helene Editha, Tochter von XIII 60, geb. 28. 10. 1921 in Redekin, gest. 28. 9. 2002 in De­stedt. ……………………………….

XIII 64. Marie-Luise Auguste Victoria Margarethe, Tochter von XIII 60, geb. 22. 10. 1922 in Redekin, lebt 2003 in Destedt . …………………………………

XIII 65. Alvo 8. Anton Hugo Udo, Sohn von XIII 60, geb. 19. 4. 1924 in Redekin, gest. 4. 10. 1992 durch Au­tounfall . ……………………..