Alvenslebenstraßen

Nach den Generälen Gustav und Constantin v. Alvensleben wurden nach dem Krieg 1870/71 eine Reihe von Straßen benannt, meist im Zusammenhang mit weiteren Heerführern dieses Krieges. In Saarbrücken befindet sich eine Alvenslebenstraße in einem solchen „Generalsviertel“. In Berlin gibt es in den Stadtteilen Schöneberg und Lichtenrade zwei Alvenslebenstraßen, in Lichtenrade außerdem noch einen Alvenslebenplatz. In Köln gibt es eine Alvenslebenstraße im nördlichen Stadtzentrum zwischen der Inneren Kanalstraße und dem Theodor-Heuß-Ring nicht weit vom Rhein, in Mühlheim/Ruhr eine Alvenslebenstraße im Stadtteil Styrum. Auch in Hamm im Stadtteil  Bockum-Hövel gibt es als Querstraße zur Tirpitz- und Gneisenaustraße eine Alvenslebenstraße.

In Hannover liegt etwas östlich der Vahrenwalder Straße, die von der Stadtmitte Hannover nach Langenhagen führt, eine Alvenslebenstraße. Sie befindet sich auf dem Gelände des früheren Militärreitinstitutes, der späteren Kavallerieschule, die 1936 als Trainingsstätte der erfolgreichen deutschen Olympiareiter Berühmtheit erlangte. Sie wurde benannt nach ihrem ersten Kommandanten, Generalleutnant Hermann v. Alvensleben (1809-1887) a. d. H. Schochwitz.

In Heiligendorf im ehemaligen Amt Fallersleben, heute nach Wolfsburg eingemeindet, befindet sich eine Alvenslebenstraße in einem Neubaugebiet. Die Benennung erfolgte am 17.11.1999 durch Beschluss des Rates der Stadt Wolfsburg mit der Begründung: „Die St. Adrianskirche im Ortsteil Heiligendorf ist eine Patronatskirche. Mit der Straßenbenennung soll die Familie von Alvensleben, die das Patronat seit Generationen ausübt,  geehrt werden.“ Geschichtlicher Hintergrund: Am 24.9.1771 verlieh König Georg III. von England dem Minister Johann Friedrich Karl v. Alvensleben (1714-1795) nach Aussterben der Familie v. Kisleben den Zehnten zu Groß-Heiligendorf, Ahmstorf und Rennau, nebst dem Kirchenpatronat zu Groß-Heiligendorf (Wohlbrück III, S.362, Mülverstedt IV, S.389). Dieses ging im Erbgang auf die Alvensleben in Kalbe über. Ludolf v. Alvensleben-Kalbe (1922-1995) hat dieses Amt bis zu seinem Tod aktiv wahrgenommen.

In Gardelegen gibt es in einem 1993-1996 entstandenen Neubaugebiet einen von-Alvensleben-Ring. Die Straße erinnert daran, dass die Familie v. Alvensleben von 1380 bis 1857 Burgherren der Isenschnibbe in Gardelegen waren. In Halle (Saale) gibt es in der Dölauer Heide einen Gebhard-von-Alvensleben-Weg, der 1929 nach Gebhard XXV. v. Alvensleben (1618-1681) benannt worden ist. In seiner „Topographia oder General-Beschreibung des Primats und Erzstifts Magdeburg“ von 1655 hat Gebhard u.a. die planmäßige Pflege der Waldbestände in der Dölauer Heide geschildert.

Ehemalige Alvensleben-Straßen

In Cottbus lag zwischen der Tannenbergstraße (seit 1946 Friedensstraße) und der Schwerinstraße (seit 1946 Kurt-Pavelstraße) eine Alvenslebenstraße – ebenfalls nach Constantin v. Alvensleben benannt. Sie wurde 1946 in Siedlungsstraße umbenannt. Im Stadtteil Cotta von Dresden wurde die um 1900 nach dem früheren Gemeindevorstand Heinrich Wagner benannte Straße 1904 in Alvenslebenstraße nach den Brüdern Gustav und Constantin v. Alvensleben umbenannt. 1946 erfolgte eine erneute Umbenennung in Zöllmener Straße. Im Stadtteil Leipziger Straße von Magdeburg befand sich früher eine Alvenslebenstraße, die „an das in der Region Magdeburg über Jahrhunderte ansässige Geschlecht v. Alvensleben erinnern sollte“. Sie wurde nach 1945 in Semmelweißstraße umbenannt. Im Hanseviertel von Erfurt, in der Nähe der Hamburger Straße gab es eine Alvenslebenstraße, die 1910 nach General Gustav v. Alvensleben benannt wurde. Dieser war von 1855 bis 1858 als Oberst Festungskommandant von Erfurt. Von 1857 bis zu seiner Versetzung nach Berlin 1858 war er Vorsitzender des dortigen Verschönerungsvereins. 1945 wurde sie in Fritz-Noack-Straße umbenannt.