Anekdote (Kaiserjagd 1912 in der Letzlinger Heide)

Im November 1912 fand in der Letzlinger Heide die letzte Kaiserjagd statt. Hierüber erzählte Wichard v. Alvensleben-Tankow (1902-1982) folgende Anekdote: „Zu dieser Hofjagd waren, wie üblich, Albrecht Graf Alvensleben-Erxleben und sein Bruder, mein Vater, Ludolf v. A.-Wittenmoor eingeladen. Auf dem Wege zum Frühstückszelt, bei dem mein Vater den Kaiser begleitete, stellte er ihm uns vier Brüder (Udo, Busso, Ludolf und mich) vor. Der Kaiser fragte, in welchen Regimentern wir dienen wollten usw. Ich hatte den Auftrag, dem Kaiser einen großen Veilchenstrauß zu überreichen. Da er mir dauernd den Rücken zudrehte, während er sich mit Udo und Busso unterhielt, musste ich warten. Der Kaiser hielt beide Hände auf dem Rücken. Schließlich steckte ich den Strauß von hinten in seine rechte Hand. Er kriegte einen Schreck, drehte sich um, lachte und gab die Veilchen an einen Begleiter. Mit einem Handkuss verabschiedeten wir uns. Graf Albrecht und mein Vater waren beide Mitglieder des Herrenhauses, beide Kammerherren, beide Komture des Deutschen Ordens und taten in diesem Ornat Dienst bei Hofe.“