Groß Engersen

Der Hof in Groß Engersen befand sich von 1420 bis 1812 im Besitz der Alvensleben. Nach dem Tode von Ludolf XI. v. Alvensleben (1546-1589) auf Calbe diente er als Witwensitz seiner Frau Anna v. der Schulenburg (+1604). Hieran erinnern noch zwei Leuchter auf dem Altar der Kirche mit den Namen und Wappen des Ehepaares und der Jahreszahl 1592. Die spätromanische Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und liegt an der Straße der Romanik.

Udo v. Alvensleben-Wittenmoor schreibt darüber:

„Durch ein verwittertes mittelalterliches Friedhofstor führt der Weg zu der wuchtigen Wehrkirche, die Dorf und Niederung beherrscht. Die Gruft und die herrschaftliche Prieche, in die man auf einer bedeckten Außentreppe gelangt, hat wahrscheinlich erst Ludolf XVII. (1652-1733) der Südwand des romanischen Chors anbauen lassen. Er allein liegt in der Gruft beigesetzt und sein Grabstein steht als einziger der Alvensleben, die Groß Engersen in langer Kette besessen haben, in der Kirche.“

Dorfkirche Groß Engersen

Ad. M. Hildebrandt (1868, S.71) erwähnt den Stein wie folgt: „Derselbe enthält, ohne Wappen oder sonstige Verzierungen die nachstehende von einem Lorbeerkranze umrahmte Inschrift:

Allhier ruhet
Der Weyland
Hochwollgebohrne Herr
Herr Ludolph von Alvensleben
Christian Ernst Seeliger Sohn
Erbherr auf Calbe
Grossen-Engerssen
Plathe, Neu-Gattersleben,
Schermen und Möser
welcher gebohren
d. 7ten May 1652
und gestorben
d. 19ten September 1733
alt 81. Jahr, 4 Monathe
und 12 Tage.“

Dorfkirche Groß Engersen 2

Literatur

  • Siegmund Wilhelm Wohlbrück: Geschichtliche Nachrichten von dem Geschlecht von Alvens leben und dessen Gütern. Band III, Berlin 1829, S. 63, 235.
  • Ad. M. Hildebrandt: Die Grabsteine und Epitaphien adliger Personen in und bei den Kirchen der Altmark. Gardelegen 1868, S. 71.
  • Udo v. Alvensleben-Wittenmoor: Chronik der altmärkischen Burg Calbe an der Milde. Unveröffentlichtes Manuskript 1920-1960, S. 245-247 – veröffentlicht unter dem Titel: Die Alvensleben in Kalbe 1324-1945, bearbeitet von Reimar v. Alvensleben, Falkenberg August 2010 (180 S), S. 154-156.