Rudolf Anton v. Alvensleben

1688-1737 | Hannoverscher Minister

Er wurde am 28.3.1688 als ältester Sohn des Ministers Johann Friedrich II. v. Alvensleben (1657-1728) und der Adelheid-Agnes v. der Schulenburg (1664-1726) in Neugattersleben geboren. Mit fünfzehn Jahren begann er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Halle, das er 1707 in Utrecht fortsetzte. Er reiste unterdessen viel in den Niederlanden, auch nach London.  1710 war er als Auditor an der herzoglichen Kanzlei in Wolfenbüttel tätig.

Von 1711 bis 1717 war er als Magdeburgischer Regierungsrat tätig, ein Amt, das er aufgab, weil er wie sein Vater die preußische Aufhebung der Lehnsrechte ablehnte. Er ging dann auf Vorschlag des englischen Königs Georg I. als Ober-Appellationsgerichtsrat nach Celle. 1719 wurde er als Mitglied einer Delegation, die er später leitete, zur Durchführung einer Reichsexekution gegen den Herzog von Mecklenburg, der mit seiner Ritterschaft im Streit lag, nach Rostock entsandt. Dort wohnte er mit seiner Familie neun Jahre  lang. 1728 berief ihn König Georg I. zum Wirklichen Geheimen Rat und Minister in Hannover für das Steuerwesen mit Sitz und Stimme in der Kriegskanzlei und der Rentkammer. Er übte dieses Amt bis zu seinem Tode aus.

Rudolf Anton war in erster Ehe mit Eleonora v. Dieskau (1685-1721) verheiratet. Aus dieser Ehe stammen sieben Kinder, unter ihnen der spätere Minister Johann Friedrich Karl v. Alvensleben (1714-1795). In zweiter Ehe heiratete er Charlotte Sophie v. Alvensleben (1682-1739) aus Erxleben und hatte mit ihr noch eine Tochter. Er starb mit 49 Jahren am 4.8.1737 in Hannover und wurde in der Patronatskirche in Neugattersleben beigesetzt. Dort befindet sich in der äußeren Turmhalle noch seine Grabtafel, ebenso die seiner zweiten Frau Charlotte Sophie.

Literatur:

  • Siegmund Wilhelm Wohlbrück: Geschichtliche Nachrichten von dem Geschlecht von Alvensleben und dessen Gütern.
    Dritter Theil, Berlin 1829, S. 311-319
  • Geschichte der Familie von Hugo . Seelzer und Friedländer Linie (o.V.). Hofbuchdruckerei Harzig&Möller, Hannover 1919, S. 18-20.
  • Sebastian Striebich: Adlige Karrieren im frühneuzeitlichen Territorialstaat. Eine sozial- und institutionengeschichtliche Studie am Beispiel von Rudolf Anton von Alvensleben (1688-1737). Bachelorarbeit am Lehrstuhl für Geschichte der frühen Neuzeit der Universität Stuttgart.
    Stuttgart 20.2.2013 (50 S.).

Grabdenkmäler Neugattersleben