Werner II. v. Alvensleben

urk. 1429-1472 | Burgherr auf Gardelegen, Kurfürstlich Brandenburgischer Rat und Hofmarschall

Sein Vater war der Landeshauptmann der Altmark Gebhard XIV. von Alvensleben (urk. 1392-1425), seine Schwester die Äbtissin des Klosters Neuendorf, Sophie v. A. (urk.1455-1472). Er heiratete in erster Ehe eine von Plotho, in zweiter Ehe Elisabeth von der Schulenburg, eine Tochter Werners und Nichte Richards von der Schulenburg, Herrenmeisters des Johanniterordens. Von seinen Kindern sind Gebhard XVIII. und Dietrich v. Alvensleben bekannt.

Leben

Bereits 1429 muss er als Nachfolger seines Vaters Besitzer der Burg Gardelegen gewesen sein. In diesem Jahr bürgte er für den Kurfürsten Friedrich I. beim Herzog von Braunschweig-Lüneburg wegen des Brautschatzes der Prinzessin Magdalene, der Tochter des Kurfürsten. Lange Jahre diente er dem Land als Kurfürstlich Brandenburgischer Rat und nahm als solcher an verschiedenen diplomatischen Missionen teil.

Als Kurfürst Friedrich II. 1443 den Schwanenorden stiftete, gehörten er und seine Frau Elisabeth zu den ersten Mitgliedern. 1447 war er Hofmarschall des Kurfürsten. 1448 erhielt er die Burg Gardelegen, die bis dahin nur Pfandbesitz war, als erbliches Lehen. Im weiteren Verlauf seines Lebens konnte er seine Besitzungen noch erheblich erweitern.

1450 befand er sich im Brandenburgischen Heer im Krieg zwischen Brandenburg und Sachsen. In der Schlacht bei Beelitz geriet er mit zwanzig anderen brandenburgischen Rittern in Gefangenschaft und kam erst ein Jahr später nach geschlossenem Frieden wieder frei.

Gedenkstein

Werner starb im hohen Alter zwischen 1472 und 1477 und wurde in der Alvenslebenschen Grablege in Kloster Neuendorf beigesetzt. In der Nicolaikirche in Gardelegen befindet sich noch ein Gedenkstein, der an ihn erinnert. Er zeigt das Alvenslebensche Wappen mit Helmzier – ein „eindrucksvolles Werk der Ritztechnik“ (Udo v. Alvensleben). Es ist die älteste Wappendarstellung mit der vollen Helmzier. Die Inschrift enthält oben die Jahreszahl 1484 und unten die Worte: werner son gert fan alfeslefen. Ob der Stein sich schon immer in Gardelegen befunden hat oder erst später aus dem Kloster Neuendorf, wo keine Grabmäler der Weißen Linie der Alvensleben mehr vorhanden sind, in die Nicolaikirche kam, ist ungeklärt. Vermutlich handelt es sich aber um einen Stein, der sich früher an einem Gebäude der Burg Isenschnibbe oder an einem Haus in Gardelegen befunden hat.

Literatur:

  • Siegmund Wilhelm Wohlbrück: Geschichtliche Nachrichten von dem Geschlecht von Alvensleben und dessen Gütern. Bande II, Berlin 1819, S. 2-23.
  • Ad. M. Hildebrandt: Die Grabsteine und Epitaphien adeliger Personen in und bei den Kirchen der Altmark, Heft I. die Kreise Salzwedel und Gardelegen umfassend. Gardelegen 1868.
  • E. Nitter (Hrsg.): Die weißen Alvensleben auf der Burg Gardelegen. Sonderdruck aus „Heimatbuch Gardelegen“, Band 3, 1939, S. 19-27.
  • Udo v. Alvensleben-Wittenmoor: Grabmäler der Herren von Alvensleben. Unveröffentlichtes Manuskript 1957.