Deutscher Orden

Die Ursprünge des Deutschen Ordens liegen wie die des Templer- und des Johanniterordens  im Heiligen Land. Papst Innozenz III. bestätigte 1199 die Umwandlung der Spitalgemeinschaft in einen geistlichen Ritterorden. Die Mitglieder der ursprünglich karitativen Gemeinschaft engagierten sich während des 13. Jahrhunderts im Heiligen Römischen Reich, im Heiligen Land, dem mediterranen Raum sowie in Siebenbürgen und beteiligten sich an der deutschen Ostkolonisation. Eine zentrale Rolle spielte ab dem Ende des 13. Jahrhunderts der im Baltikum begründete Deutschordensstaat. Der um 1400 einsetzende Niedergang sowohl des Ordens als auch seines Staatswesens führte infolge der Säkularisation des verbliebenen Ordensstaates im Zuge der Reformation 1525 zu seiner Umwandlung in ein weltliches Herzogtum. Der Orden bestand jedoch im Heiligen Römischen Reich mit erheblichem Grundbesitz fort, vor allem in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz.

Die Ballei (Ordensprovinz) Utrecht des Ordens nahm eine getrennte Entwicklung. Die Utrechter Stände waren der Ansicht, dass die Ballei Utrecht protestantisch werden müsse und nicht länger einem katholischen Hochmeister gehorchen dürfe. Es gab keine Ordenspriester mehr und – nach einer Übergangszeit – waren alle Ritter protestantisch. Sie durften fortan auch verheiratet sein. Dies bedeutete den Bruch mit dem Gesamtorden und dem Hochmeister in Mergentheim. Versuche der Wiedervereinigung waren zum Scheitern verurteilt. Im 17. und 18. Jahrhundert bestand die Ballei Utrecht als Institution des Adels fort. Vorrangiges Ziel war jetzt die Verwaltung der umfangreichen Besitztümer des Ordens zum Nutzen seiner Mitglieder. Adlige wurden bereits im Kindesalter für die Mitgliedschaft angemeldet. Sobald ein Platz frei wurde, musste der an der Reihe befindliche Kandidat seine adlige Abstammung, die reformierte Taufe und die reformierte Konfirmation nachweisen. Eine Ahnenprobe war die Zulassungsurkunde. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg trennte sich die Ballei Utrecht von ihren deutschen Mitgliedern.

Folgende Mitglieder der Familie v. Alvensleben gehörten dem Deutschen Orden, Ballei Utrecht an:

  • Friedrich Joachim v. Alvensleben (1833-1912), Kommandeur
  • Albrecht Graf v. Alvensleben-Schönborn (1848-1928), Kommandeur
  • Ludolf v. Alvensleben-Wittenmoor (1852-1923), Kommandeur
  • Udo v. Alvensleben-Wittenmoor (1897-1962), Exspektant