Dorfkirche St. Petri in Uhrsleben

Uhrsleben ist ein Nachbarort von Erxleben. Als die Alvensleben um 1270 die Burg Erxleben erwarben, kamen sie auch zu Besitzungen in Uhrsleben, die sie nach und nach erweiterten. Später gehörte das Dorf zum Gericht Erxleben. Das Kirchenpatronat lag bis 1945 bei den Alvensleben in Erxleben II.

Die ältesten Teile der heutigen Kirche gehen bis in das 12. Jahrhundert zurück. Im Laufe der Jahrhunderte wurden an ihr viele Veränderungen vorgenommen, so auch 1797, worauf eine Inschrift im Sturz der Osttür mit folgendem Inhalt hinweist:

GOTT IM GEISTE IN DER WAHRHEIT ZU VER EHREN NEU EINGERICHTET V. KIRCHENPATRI DOMDECHANTI A.E.V. ALVENSLEBEN 97.

Die Inschrift bezieht sich auf den Kirchenpatron Johann August Ernst v. Alvensleben (1758-1827).

1864 fand eine umfassende Restaurierung durch den damaligen Patron Udo Gebhard Ferdinand v. Alvensleben (1814-1879) statt. Weitere Instandsetzungen erfolgten 1968/69 und 1999.

Zwischen 1908 und 1913 wurden die Fenster im Kirchenschiff bunt verglast. So wurden drei Fenster anlässlich von Kindstaufen von der Gutspächterfamilie Momber gestiftet, ein weiteres vom Kirchenchor (bzw. der Frauenhilfe) und zwei Fenster vom damaligen Kirchenpatron Graf Albrecht v. Alvensleben-Schönborn (1848-1928).

Sie enthalten im Fensterspiegel eine helle Quadratrautenverglasung mit aufgemalten vierteiligen Blütenornamenten. Die innen blau und außen rot abgesetzten Randbordüren sind aufwendig mit Palmetten und Blattvoluten verziert. Im Bogenfeld des einen Fensters ist das Alvensleben-Wappen mit der Inschrift: A.D. Albrecht, Graf Alvensleben. 1911 eingefügt, im Bogenfeld des anderen Fensters das Wappen der Schönborn mit der Inschrift: A.D. Martha Gräfin Alvensleben. 1911. Die Fenster bestehen aus Schwarzlot und Silbergelb auf Antik- und Überfangglas, die Wappen sind aus rotem Überfang geätzt.

Die Farbverglasung wurde seinerzeit von der Glasmalerei Ferdinand Müller in Quedlinburg hergestellt und von 1999 bis 2001 von der Glaswerkstatt F. Schneemelcher in Quedlinburg restauriert.

Literatur:

  • Marie-Luise Harksen: Die Kunstdenkmale des Kreises Haldensleben. Leipzig 1961, S. 549-557
  • Cornelia Aman: Glasmalereien des 19. Jahrhunderts. Sachsen-Anhalt. Die Kirchen . Edition Leipzig 2003, S. 461
  • Frank Laska: Die Glasmalereianstalt Ferdinand Müller in Quedlinburg von ihrer Gründung bis zum Jahr 1914. Quedlinburg 2009, 296 S.

Bogenfeld mit Wappen Alvensleben

Bogenfeld mit Wappen Schönborn